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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Vorträge | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />

V46 L Der bedarf an konturverbessernden Operationen<br />

nach massiver Gewichtsreduktion nach Magen-bypass-<br />

Operation<br />

Kitzinger HB, Abayev S, Titscher A, Karle B, Bohdjalian A, Langer F, Prager G, Frey M<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Patienten mit den Folgen einer massiven Gewichtsreduktion stellen eine<br />

zunehmende Population im Patientengut der Plastischen Chirurgie dar.<br />

Ziel der Studie war es, die subjektive Patientenzufriedenheit mit dem<br />

eigenen Körperbild nach massiver Gewichtsreduktion zu evaluieren und<br />

den tatsächlichen Bedarf nach einer konturverbessernden Operation zu<br />

erheben..<br />

Methoden: Zwischen 1.8.2003 und 31.3.2009 wurden 456 Patienten mit<br />

einem min. Follow-up von sechs Monaten einer Magen-Bypass-Operation<br />

unterzogen. Mittels eines eigens entwickelten Fragebogens wurden<br />

neben Körperdaten auch die subjektive Zufriedenheit mit der Gewichtsreduktion<br />

sowie dem Körperbild und der Wunsch nach Formkorrekturen<br />

erfragt. Bereits durchgeführte konturverbessernde Operationen wurde<br />

ebenso abgefragt.<br />

Ergebnisse: Von 425 verschickten Fragebögen wurden 252 retourniert,<br />

entsprechend einer Rücklaufquote von 59 %. Grundsätzlich zeigte sich<br />

eine hohe Zufriedenheit der Patienten mit den Ergebnissen der Magen-<br />

Bypass-Operation – 86 % der Patienten würden die Operation neuerlich<br />

durchführen lassen. Nach einer durchschnittlichen Gewichtsreduktion<br />

von 48 kg waren 63 % aller Patienten mit ihrem Aussehen zufrieden<br />

oder sehr zufrieden. 92 % der Patienten befanden ihre körperliche Attraktivität<br />

deutlich gesteigert, obwohl 96 % der Patienten das Vorhandensein<br />

einer oder mehrerer Hautschürzen angaben. Vor allem das Aussehen<br />

der Brust (32 %) wurde bemängelt. 74 % der Befragten gaben den<br />

Wunsch nach einer Formkorrektur an, 20 % hatten sich bereits einer<br />

konturverbessernden Operation unterzogen.<br />

Fazit: Die Magen-Bypass-Operation geht mit einer hohen Patientenzufriedenheit<br />

bezüglich der erreichten Gewichtsabnahme und der gesteigerten<br />

körperlichen Attraktivität einher. Trotzdem wünschen sich 74 % der<br />

Patienten nach der Gewichtsreduktion eine Formkorrektur und untermauern<br />

damit den Stellenwert der Plastischen Chirurgie in der interdisziplinären<br />

Behandlung von adipösen Patienten.<br />

V47 L Postbariatrische Plastische Chirurgie – Modell<br />

eines Adipositas-Zentrums unter besonderer berücksichtigung<br />

psychosomatischer Komorbiditäten<br />

Demir E, Perlitz V, Pallua N<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

Etwa 1,7 Milliarden Menschen werden weltweit als übergewichtig oder<br />

adipös eingestuft. Gemäß einer Erhebung in Deutschland aus dem Jahr<br />

2005 sind 58 % der Männer bzw. 42 % der Frauen übergewichtig (Body-<br />

Mass-Index – BMI ≥25). Darunter befinden sich eine Anzahl von 14 %<br />

der Männer bzw. 13 % der Frauen welche als adipös (BMI ≥30) eingruppiert<br />

werden müssen. Die bariatrische Therapie blickt auf eine relativ<br />

kurze Geschichte zurück. Sie gestaltet sich dabei idealerweise interdisziplinär<br />

und äußerst facettenreich. Ein besonderes Augenmerk verdienen<br />

dabei psychosomatische Komorbiditäten in Form von somatoformen<br />

Störungen welche durch den therapiebegleitenden Einsatz von psychometrischen<br />

Tests diagnostiziert und therapiert werden müssen. Im Folgenden<br />

wird die Rolle der modernen Plastischen- und Rekonstruktiven<br />

Chirurgie bei bariatrischen Patienten in einem interdisziplinären Adipositas<br />

Zentrum aufgeführt und diskutiert.<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 23 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

Hypothese: Psychisch stabile Patienten zeigen nachhaltig positivere Effekte<br />

in der Abnahmephase und in der Gewichtskonstanz.<br />

Methoden: Im Rahmen einer Behandlung in unserem Adipositaszentrum<br />

erfolgt ein Routine-Screening aller potentielle Patienten durch psychometrische<br />

Tests. Zu verschiedenen Zeitpunkten (vor dem bariatrischen<br />

Eingriff, während der bariatrischen Therapie, vor/nach dem post-bariatrischen<br />

(plastisch-chirurgischen) Eingriff) kommen im Rahmen dieser<br />

prospektiven Studie verschiedene Messinstrumente wieder der HADS<br />

(Hospital Anxiety and Depression Scale), PHQ-D und der PTSS-1 (posttraumatische<br />

Stress-Skala) zum Einsatz. Die plastisch-chirurgischen<br />

Maßnahmen in der postbariatrischen Therapie folgen einem strengen<br />

Algorithmus zur Behandlung einer generalisierten Adipositas.<br />

Ergebnisse: Bis zu 86 % der Patienten im bariatrischen Patientenkollektiv<br />

mit dem Wunsch nach einer Operation haben eine psychische (affektive)<br />

Störung. Die Diagnostik und Therapie dieser somatoformen Störungen<br />

vermag die Komplikationsraten in allen Phasen der bariatrischen und<br />

postbariatrischen Therapie zu senken. Selbst bei schwierigen Ausgangssituationen<br />

nach einer massiven Gewichtsreduktion können so ansprechende<br />

ästhetische und funktionelle Ergebnisse mit einer erfolgreichen<br />

psychosozialen Integration erzielt werden.<br />

Fazit: Die postbariatrische Plastische Chirurgie bildet psychologisch einen<br />

sehr wichtigen Abschnitt in der Therapie des Bariatrikers. Neben<br />

der Behandlung funktioneller und ästhetischer Einschränkungen und<br />

medizinischer Begleitprobleme leistet sie einen wichtigen Beitrag zur<br />

physischen und psychosozialen Rehabilitation in dieser Patientengruppe.<br />

Die therapiebegleitende Erfassung somatischer Erkrankungen und<br />

Symptome, die psychosomatisch evaluiert und therapiert werden, fördert<br />

dabei dauerhaft eine Gewichtstabilität und damit die Gesundheit<br />

dieser Patienten. Die postbariatrischen Eingriffe zur Körperformung<br />

(Body Contouring) sind sehr facettenreich und erfordern im Modell<br />

eines modernen Adipositaszentrums eine konsequente Planung in der<br />

Hand eines Plastischen Chirurgen. Auch bei schwierigen Ausgangssituationen<br />

nach einer massiven Gewichtsreduktion können so ansprechende<br />

ästhetische und funktionelle Ergebnisse mit erfolgreicher psychosozialer<br />

Integration erzielt werden.<br />

V48 L Macht grüner tee schlank? Über die<br />

anti-adipogene Wirkung von grünem tee<br />

Kappel BA, Hemmrich K, Fehsel K, Gummersbach C, Luckhaus C, Pallua N<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

Adipogenese ist ein multifaktoriell gesteuerter Prozess, der schließlich<br />

zur Bildung von Fettgewebe aus Präadipozyten führt. Dieser Prozess<br />

lässt sich durch vermehrte Nahrungsaufnahme wie auch durch verschiedene<br />

Medikamente fördern. Psychopharmaka sind besonders potente<br />

adipogenetisch wirkende Medikamente. Wenn gleich für die Entstehung<br />

von Adipositas eine reduzierte Nahrungsaufnahme oft ein Lösungsansatz<br />

ist, so stellt sich die Situation bei pharmakologisch induzierter<br />

Adipogenese anders dar und lässt sich durch verminderte Kalorienaufnahme<br />

nur schlecht in den Griff kriegen. Eine Vergleichstudie zur Gewichtszunahme<br />

unter Psychopharmaka zwischen den USA (15,4±10<br />

kg) und China (8,34±5,97 kg) hat gezeigt, dass chinesische Patienten<br />

nach 2 Jahren Therapie eine geringere Gewichtszunahme erlitten. Diese<br />

Diskrepanz führte zu der Hypothese, dass der hohe Konsum grünen<br />

Tees an der verminderten Gewichtszunahme beteiligt sein könnte. Um<br />

diese Hypothese molekularbiologisch zu belegen, untersuchten wir den<br />

Effekt von Epigallocatechingallat (EGCG) auf eine durch Psychopharmaka<br />

induzierte Adipogenese in vitro.<br />

Hypothese: Extrakt von grünem Tee kann die pharmakologisch-induzierte<br />

Gewichtszunahme antagonisieren.<br />

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