Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
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Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />
wie Schmerzen und Gewebeschaden, ist der negative Druckanteil einer<br />
Stoßwelle, die so genannte Zugwelle. Das Wasser, als flüssiges Medium<br />
ist der akustischen Impedanz von weichem Körpergewebe ähnlich und<br />
verhindert die unerwünschte Entstehung von Zugwellen. Unser Experiment<br />
wurde konzipiert, um einen Weg zu finden die EKSW optimal in<br />
einem neuartigen Wundmodell zu applizieren und nach der Behandlung<br />
die Wundmikrozirkulation zu untersuchen.<br />
Methoden: Die Experimente wurden mit einem modifizierten Rückenhautkammermodell<br />
an weiblichen balb/c-Mäusen durchgeführt. Nach<br />
Präparation der Kammer wurde eine standardisierte zirkuläre Läsion (Ø<br />
2mm) am Rückenhautmuskel gesetzt. Hieraus resultierte ein nicht perfundierter<br />
Wundbereich mit erhaltener Epidermisschicht, welcher sich<br />
innerhalb der hermetisch verschlossen Kammer befindet. Die EKSW<br />
(500 Impulse, Energiedichte 0,1 mJ/mm 2 ) wurden einmalig auf die Beobachtungsfenster<br />
der Rückenhautkammern (n=10) appliziert (Stoßwellengerät<br />
Orthowave 180C, MTS Europe GmbH). Die Kontrollgruppe<br />
(n=10) erhielt keine Stoßwellen. Die Applikation der Stoßwellen erfolgte<br />
in einer eigens für das Experiment konstruierten Vorrichtung, der<br />
Diver Box. In dieses „Mausaquarium“ wurde die Rückenhautkammer hineingetaucht,<br />
um vollständig vom Wasser umschlossen zu werden. Durch<br />
das Applikationsfenster wurden Stoßwellen auf die Kammer abgegeben.<br />
Der Abstand zwischen dem Applikator und der Wundfläche betrug 4 cm.<br />
Vor Applikation der EKSW und direkt danach (5 Minuten, 2, 4, 6 und 10<br />
Tage) wurden intravitalmikroskopische Analysen durchgeführt.<br />
Ergebnisse: Das für dieses Experiment entwickelte Wundmodell in Kombination<br />
mit der Diver-Box erlaubt die Anwendung der EKSW ohne<br />
Energieverlust und garantiert eine kontinuierliche Ausbreitung der<br />
Stoßwellen ins Gewebe. Im Verlauf des Experimentes konnten mikrozirkulatorische<br />
Veränderungen uneingeschränkt analysiert werden. Die<br />
Visualisierung der Angiogenese im Wundbereich war durchführbar.<br />
Mikrohämodynamische Parameter wie die funktionelle Kapillardichte,<br />
die Interkapillardistanz, die mikrovaskuläre Verzweigung, der Kapillardurchmesser,<br />
die mikrovaskuläre Permeabilität, die Fließgeschwindigkeit,<br />
die Leukozyten-Endothel-Interaktion konnten quantifiziert<br />
werden. Des Weiteren konnte die Anzahl Angiogenese-positiver Felder<br />
bestimmt sowie die Flächenberechnung der Wundläsion im Verlauf<br />
durchgeführt werden. Es gab keine Anzeichen dafür, dass die EKSW der<br />
verwendeten Energiedichte und Impulsrate destruktive Effekte wie mikrovaskuläre<br />
Schäden oder Gewebsnekrosen verursacht.<br />
Fazit: Die Ergebnisse zum vorgestellten Wundmodell unter der Anwendung<br />
der EKSW in der Diver-Box erscheinen vielversprechend. Wir<br />
hoffen weitere Untersuchungen zur Dynamik der Mikrozirkulationsprozesse<br />
nach Anwendung der EKSW verschiedener Energiedichten,<br />
Impulsraten und Applikationsfrequenzen durchführen zu können.<br />
P33 L Die operative therapie des Rhinophyms mittels<br />
HF-Elektrochirurgie<br />
Mazzola I, Wolter T, Pallua N<br />
Universitätsklinikum Aachen<br />
Das Rhinophym, erstmals im Jahr 1845 von Hebra beschrieben wird<br />
ätiologisch als Endstadium der Acne rosacea angesehen. In Abhängigkeit<br />
vom Ausprägungsgrad der Erkrankung führt die Hyperplasie der<br />
seborrhoischen Drüsen der nasalen Haut zu erythematösen und teleangiektatischen<br />
Hautveräderungen, zu rezidivierenden Infektionen,<br />
zu Formveränderungen der Nase und funktionell zu Obstruktionen im<br />
Bereich des Vestibulum nasi. Eine effektive medizinische Therapie ist<br />
nicht bekannt, jedoch wurden multiple Verfahren für die Resektion der<br />
hyperplastischen Hautareale angegeben. Wir beschreiben eine Methode<br />
für die Abtragung des Rhinophyms mittels HF-Elektrochirurgie.<br />
Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 85 (<strong>2010</strong>)<br />
Abstracts<br />
Methoden: Drei männliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von<br />
59,5 Jahren wurden mittels HF-Elektrochirurgie im „cut/coagulate<br />
mode“ behandelt. Mittels der Loop-Elektrode konnten die hyperplastischen<br />
Drüsen kontrolliert und schichtweise abgetragen werden. Zusätzlich<br />
ermöglicht die HF-Elektrochirurgie eine Operation ohne wesentliche<br />
Blutungsneigung. So wurde die Form der Nase unter Berücksichtigung<br />
der Symmetrie erneut gebildet. Als postoperativer Schutzverband wurde<br />
Biobrane verwendet, der für 7 Tage belassen wurde.<br />
Ergebnisse: Es konnte ein sehr schönes kosmetischen Ergebnis erzielt<br />
werden. Es zeigten sich keine peri- oder postoperativen Komplikationen,<br />
insbesondere keine Infektionen. Da ein Verbandswechsel unter der<br />
Biobrane Folie nicht erforderlich, ist, war der postoperativen Heilungsprozess<br />
für den Patienten nahezu schmerzfrei. Die Abheilung war nach<br />
2 Wochen vollständig abgeschlossen.<br />
Fazit: Die Anwendung der HF-Elektrochirurgie ermöglicht eine kontrollierte<br />
und ästhetische Wiederherstellung der Nasenform mit einer<br />
schmerzfreien und schnellen Heilung.<br />
P34 L Präoperative Propranolol-therapie ausgedehnter<br />
Hämangiome<br />
Grimm A, von Buch C, Borsche A<br />
Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach<br />
Das Hämangiom ist der häufigste benigne Tumor der Kindheit mit einer<br />
Prävalenz von 10 % im 1. Lebensjahr. Hämangiome sind gutartige, sich<br />
in den ersten Lebenswochen entwickelnde Gefäßtumore mit einem phasenhaften<br />
Verlauf. Da Hämangiome in 50–60 % der Fälle im Kopf und<br />
Halsbereich auftreten, können sie ab einer gewissen Größe neben der<br />
kosmetisch belastenden Situation vor allem ein funktionelles Problem<br />
darstellen. Sollte eine komplette Exzision nicht mehr möglich sein, ist<br />
eine partielle Ausschneidung mit einem hohen Rezidivrisiko verbunden.<br />
Bisherige medikamentöse Therapien v.a. mit Kortikosteroiden sind mit<br />
typischen Nebenwirkungen bei oftmals unzureichendem Ansprechen<br />
behaftet. Tiefgreifende, raumfordernde kavernöse Hämagiome sprechen<br />
auf Laser- oder Kryotherapie oft nur ungenügend an oder führen zu ausgeprägten<br />
Narben. Im Juni 2008 wurde im NEJM eine erste Fallstudie<br />
über eine Remission von Hämangiomen unter Medikation des Betablockers<br />
Propranolol bei Säuglingen