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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Vorträge | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />

geschrittenen Stadium (Tubiana II–IV) die offene partielle Fasziektomie<br />

als etabliertes Verfahren. Jedoch hat in den letzten Jahren die Fasziektomie<br />

in modifizierter Form als perkutane Nadel-Fasziotomie (PNF) stark<br />

an Bedeutung gewonnen.<br />

Hypothese: Die PNF kann nach Berücksichtigung der bisher über 10<br />

Monate erhobenen Ergebnisse gegenüber der offenen Fasziektomie als<br />

gleichwertige operative Therapie betrachtet werden. Für bestimmte Patientengruppen,<br />

insbesondere Altersgruppen stellt die PNF eine risikoärmere<br />

Alternative dar.<br />

Methode: Während bei der Fasziektomie das Dupuytrensche Gewebe in<br />

einer offenen Operation weitestgehend reserziert wird, erfolgt bei der<br />

PNF lediglich eine perkutane Perforation der Dupuytren-Stränge. In einer<br />

laufenden prospektiven Studie (n=40) werden beide Methoden gegenübergestellt<br />

und die Ergebnisse bezüglich intraoperativer Komplikationen,<br />

postoperativer Funktion, Wundheilung und Wiederherstellung<br />

der Arbeitsfähigkeit verglichen. Es werden nur primäre Dupuytrensche<br />

Kontrakturen Grad II-III in die Studie aufgenommen. Des Weiteren wird<br />

der Langzeitverlauf bezüglich des Wiederauftretens der Kontraktur beobachtet.<br />

Ergebnisse: Erste Ergebnisse nach 10 Monaten zeigen für die PNF (n=20)<br />

gleiche postoperative funktionelle Resultate gegenüber der Fasziektomie<br />

(n=20), bei bis dahin keinen intraoperativen Komplikationen und keinen<br />

Wundheilungsstörungen. Zudem ist die Zeit der Arbeitsunfähigkeit<br />

kürzer als bei der offenen Resektion. Die Ergebnisse bezüglich des Wiederauftretens<br />

bleiben abzuwarten.<br />

Fazit: Die PNF stellt ein einfaches und risikoarmes Verfahren zur Therapie<br />

strangförmig vorliegender Dupuytrenscher Kontrakturen dar.<br />

Nach ersten Ergebnissen erscheint sie der Fasziektomie insbesondere<br />

bei entsprechender Indikationsstellung für spezielle Patientengruppen<br />

als gleichwertig. Die entscheidende Frage des Wiederauftretens der<br />

Kontraktur kann derzeit noch nicht abschließend beantwortet werden.<br />

Nach der aktuellen Literatur lässt sich jedoch eine gesteigerte Häufigkeit<br />

vermuten. Weiter muss postuliert werden, dass die PNF im Rahmen der<br />

möglichen Komplikations-beherrschung dem handchirurgisch versierten<br />

Operateur überlassen bleiben sollte.<br />

Verbrennung/Narbe 1<br />

Donnerstag, 9:00–10:00, Saal 4<br />

V7 L Diagnostik und Management der<br />

Heparininduzierten thrombozytopenie (HIt) in<br />

deutschsprachigen Verbrennungszentren<br />

Busche M, Knobloch K, Vogt PM, Rennekampff H-O<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Die HIT II ist eine verzögert einsetzende und potentiell lebensbedrohliche<br />

Komplikation der antikoagulativen Therapie mit Heparin.<br />

Hypothese: Im Rahmen einer Befragung von deutschsprachigen Verbrennungszentren<br />

sollte die antikoagulative Therapie mit Heparin, die Inzidenz<br />

von tiefen Beinvenenthrombosen (TBVT) und die Inzidenz, sowie<br />

Diagnostik und Management der HIT evaluiert werden.<br />

Patienten und Methoden: Multiple-choice Fragebögen wurden an alle<br />

deutschsprachigen Verbrennungszentren in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz versandt. Nachgefragt wurden: Anzahl Verbrennungspatienten<br />

(>18 Jahre) und Inzidenz der HIT bei Brandverletzten im<br />

Jahr 2008, Screening und Diagnostik der HIT, Verwendung und Steuerung<br />

von Ausweichpräparaten zur Antikoagulation, Inzidenz von tiefen<br />

Beinvenenthrombosen bei Brandverletzten und Indikation zur Thromboseprophylaxe<br />

mit fraktioniertem Heparin (FH) s.c. und unfraktioniertem<br />

Heparin (UFH) i.v.<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 7 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

Ergebnisse: Die Rücklaufrate der verschickten Fragebögen betrug 84 %<br />

(21/25). Das hierdurch erfasste Patientenkollektiv (>18 Jahre) für das<br />

Jahr 2008 in den 21 Zentren betrug 1611 intensivpflichtige Verbrennungspatienten<br />

(>18 Jahre). Von diesen Patienten hatten 23 eine nachgewiesene<br />

HIT (1,4 %). TBVT traten mit einer Häufigkeit von 1,1 %<br />

auf. Eine standardmäßige Antikoagulation mit FH s.c. erfolgte in 40 %<br />

(8/20) aller Verbrennungszentren, während 10 % (2/20) standardmäßig<br />

UFH i.v. verwendeten. 15 % (3/20) aller Verbrennungszentren stellten<br />

die Indikation zur Verwendung von FH oder UFH anhand der Intubation<br />

des Patienten (bei Intubation UFH i.v.) und 5 % (1/20) anhand der<br />

Intubation und des TBSA-Wertes (bei TBSA > 10 % UFH i.v.). 30 %<br />

(6/20) der Zentren zeigten keinen erkennbaren Standard bei der Verwendung<br />

von FH oder UFH. Nur in einem Zentrum wurde bei Aufnahme<br />

ein HIT-Screening durchgeführt. Das bei HIT am meisten verwendete<br />

Ausweichpräparat zur Antikoagulation ist Agatroban (52 %). Die<br />

geringste Inzidenz der HIT mit 0,2 % bestand in Verbrennungszentren,<br />

die standardmäßig FH s.c. verwendeten. Zentren, die standardmäßig<br />

UFH i.v. verwendeten, hatten die höchste HIT-Inzidenz (2,7 %). In Zentren,<br />

die die Therapie mit FH oder UFH abhängig von der Intubation<br />

und/oder nach TBSA des Patienten verwendeten, betrug die Inzidenz<br />

der HIT 2,5 % und in Zentren, die keinen erkennbaren Standard bei der<br />

Verwendung von FH und UFH hatten, 1,7 %. Eine zur HIT-Inzidenz<br />

vergleichbare Verteilung ergab sich für die Inzidenz von tiefen Beinvenenthrombosen<br />

(TBVT). Verbrennungszentren, die standardmäßig FH<br />

s.c. verwendeten, hatten eine geringe Inzidenz an TBVT von 0,9 %,<br />

während die höchste Inzidenz von TBVT mit 3,8 % in Zentren gefunden<br />

wurde, die standardmäßig UFH i.v. verwendeten.<br />

Fazit: Die geringste Inzidenz an HIT (0,2 %) und TBVT (0,9 %) wurde<br />

in den Verbrennungszentren gefunden, die eine standardmäßige Antikoagulation<br />

mit FH s.c. verwendeten, während die standardmäßige Verwendung<br />

von UFH i.v. mit den höchsten HIT- und Thrombose-Raten<br />

verbunden war (2,7 und 3,8 %). Prospektive, randomisierte Studien sind<br />

erforderlich, um die Überlegenheit einer standardmäßigen Verwendung<br />

von FH s.c. gegenüber UFH i.v. in Verbrennungszentren zu belegen.<br />

V8 L Immunologische Verläufe bei der sepsisentstehung<br />

nach Verbrennungstrauma – Interleukin-10 ein neuer<br />

prognostischer Marker für die Patientenmortalität?<br />

Eppstein RJ, Stromps JP, Aengeneyndt S, Suschek CV, Pallua N<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

Durch die Fortschritte in der Behandlung von Verbrennungspatienten<br />

konnte die Mortalität nach thermischem Trauma in der Vergangenheit<br />

deutlich reduziert werden. Neben dem Ausmaß der verbrannten Körperoberfläche<br />

(VKOF), dem Patientenalter und einem zusätzlichen Inhalationstrauma<br />

ist die Entwicklung einer Sepsis einer der entscheidenden<br />

Faktoren hinsichtlich der Mortalität nach einem Verbrennungstrauma.<br />

Innerhalb der letzten Jahrzehnte konnten die immunologischen Reaktionen<br />

nach einem thermischen Trauma in Hinblick auf die beteiligten<br />

Mediatorsubstanzen zunehmend aufgeklärt werden. Die zeitlichen Verläufe<br />

und Interaktionen von Interleukinen, Lymphokine und weiteren<br />

Entzündungsmediatoren, die nach einem thermischen Trauma zu einem<br />

Systemic Inflammatory Response Syndrome (SIRS) und einer Sepsis<br />

führen können, sind derzeit jedoch noch nicht ausreichend geklärt.<br />

Material und Methodik: Innerhalb der letzten 6 Monate wurden 11<br />

Patienten (n=11) untersucht, die nach einem thermischen Trauma in<br />

unserem Verbrennungszentrum aufgenommen wurden. Einschlusskriterien<br />

für diese klinische Studie waren eine Verbrennung Grad IIa bis<br />

III von mehr als 10 % der Körperoberfläche sowie ein Lebensalter >15<br />

Jahren. Ein weiteres entscheidendes Kriterium war, dass zwischen dem<br />

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