Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
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Vorträge | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />
V32 L Ästhetische und funktionelle Korrekturmöglichkeiten<br />
der Nasenspitze bei Nasenflügelkollaps<br />
Jurk V, Stark GB<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Neben angeborenen Deformitäten der Nase können Traumata und Operationen<br />
zu Defekten führen, die die Form und die Funktion der Nase<br />
beeinträchtigen. In einigen Fällen kommt es beim tiefen Einatmen durch<br />
die Nase zu einem Kollaps des Nasenflügels mit zum Teil totalen funktionellen<br />
Verschluss des Naseneinganges und der inneren Nasenklappe im<br />
Sinne eines „Ansaugphänomens“. Hierbei ist nicht nur die Funktion der<br />
Nase deutlich beeinträchtigt sondern auch die Form bzw. die Ästhetik.<br />
Bei der Korrektur der o.g. Pathologie sollte die Funktion und Ästhetik<br />
der Nasenspitze beachtet werden. Die operative Vorgehensweise sollte<br />
der lokalen Situation angepasst sein und beinhaltet Strukturtransplantate<br />
zur Unterstützung bzw. Rekonstruktion des Nasenflügels und der<br />
Nasenklappenregion aus autologem Septum- oder Ohrknorpel.<br />
Methode: An unserer Klinik wurden in den Jahren 2008–<strong>2010</strong> insgesamt<br />
189 funktionell-ästhetische Rhinoseptumplastikeingriffe durchgeführt.<br />
Dabei zeigten sich präoperativ bei 16 Patienten (8,4 % d. Fälle) ausgeprägte<br />
ästhetische und funktionelle Störungen im Sinne eines einseitigen<br />
oder beidseitigen Nasenflügelkollapses. Bei 7 Patienten wurde eine<br />
primäre und bei 9 Patienten eine sekundäre Rhinoseptumplastik mit<br />
rekonstruktiven Maßnahmen an den Nasenflügeln durchgeführt. Die<br />
rekonstruktiven Maßnahmen wurden dem Einzelfall angepasst. Dabei<br />
wurde zum Aufbau und Versteifung der lateralen Nasenflügelregion autologer<br />
Knorpel (Septum- und/oder Ohrknorpel) verwendet. Anhand<br />
von klinischen Beispielen wird das Prinzip zur ästhetischen und funktionellen<br />
Wiederherstellung der Nasenflügel dargestellt. Hierbei wird auf<br />
die Feinheiten einzelner Rekonstruktionsschritte und das Ausmaß der<br />
Rekonstruktion eingegangen.<br />
Fazit: Die Rekonstruktion und Versteifung der Nasenflügel mit Strukturtransplantaten<br />
aus Septum- und/oder Ohrknorpel ist eine effektive<br />
und sichere Methode zur Wiederherstellung der Funktion und Ästhetik<br />
der Nase bei Nasenflügelkollaps. Dabei kann durch den Einsatz von<br />
autologen Knorpeltransplantaten der Nasenflügel isoliert rekonstruiert<br />
werden und/oder das Gefüge zwischen dem Nasenflügel- und Dreiecksknorpel<br />
versteift werden, so dass die Funktion am Naseneingang sowie<br />
die Ästhetik der lateralen Nasenspitze wiederhergestellt sind<br />
V33 L Moderne Prinzipien der allschichtigen<br />
Rekonstruktion ausgedehnter Defekte bis hin zum<br />
totalverlust der Nase<br />
Freiherr von Gregory H, Fischer H, Gubisch W<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Die allschichtige Rekonstruktion eines Nasenflügels, einer Nasenspitze,<br />
eines Stegs oder einer ganzen Nasenwand sind technisch sehr aufwändig.<br />
Die Herstellung einer unauffälligen Form und die freie Nasenatmung<br />
sind gleichermaßen Ziele der Rekonstruktion. Dies gilt auch für<br />
Totalrekonstruktionen bei vollständigem Verlust der Nase.<br />
Hypothese: Für die vom Patienten heutzutage erwartete Qualität einer komplexen<br />
Nasenrekonstruktion ist sehr viel Erfahrung erforderlich. In der Facharztausbildung<br />
ist dieses Thema eher eine Randerscheinung, da nur wenige<br />
Zentren in Deutschland derartige Eingriffe in ausreichender Anzahl durchführen.<br />
Nur eine gezielte präoperative Planung sowie eine ausreichende<br />
Kenntnisse der Details der verschiedenen Rekonstruktionsschritte vermeidet<br />
Komplikationen, die auf Grund des in der Nasenumgebung nur begrenzt<br />
zur Verfügung stehenden Gewebes, nur schwer zu revidieren sind.<br />
Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 17 (<strong>2010</strong>)<br />
Abstracts<br />
Methoden (mit Angaben u. a. zu Studiendesign, Studiengruppe, Zielparametern): Anhand<br />
komplexer Falldarstellungen werden die modernen Prinzipien der allschichtigen<br />
Rekonstruktion der Nase detailliert dargestellt. Erläutert<br />
werden dabei die Abschnitte der Rekonstruktion der Innenauskleidung,<br />
des Stützgerüstes und der Außenabdeckung. Hieraus wird eine schematische<br />
Darstellung der Behandlungsabläufe bzw. notwendigen operativen<br />
Einzelschritte der totalen Nasenrekonstruktion entwickelt.<br />
Ergebnisse (mit Angaben u.a. zu Komplikationen): Komplexe Rekonstruktionen mit<br />
Aufbau der Innenauskleidung mit freien Transplantaten, lokalen Lappen<br />
oder freien, mikrochirurgischen Lappenplastiken sowie die Rekonstruktion<br />
des Nasengerüstes mit freien Ohrknorpel- oder Rippentransplantaten<br />
und die Außenabdeckung mit Stirnlappenplastiken führen zu<br />
sehr guten funktionellen und ästhetischen ebenso wie langfristig stabilen<br />
Resultaten. Gravierende Komplikationen wie Lappenverluste oder<br />
Nekrosen wurden durch die Einhaltung des beschriebenen Planungsschemas<br />
vermieden.<br />
Fazit: Kompromisse dürfen bezüglich der Radikalität der Tumorresektion<br />
im Bereich der Nase nicht eingegangen werden. In Grenzfällen ist es<br />
weiterhin besser, eine von einem ausgedehnten bösartigen Tumor betroffene<br />
Nase ganz zu opfern und später zu rekonstruieren. Ein strukturiertes<br />
Vorgehen von der Tumorresektion über die Rekonstruktion und<br />
die Nachbehandlung bis hin zu kleinsten detailverbessernden Korrekturen<br />
ermöglicht die besten funktionellen und ästhetischen Rekonstruktionsen<br />
nach teilweisem oder totalem Verlust der Nase.<br />
V34 L sekundäre, rekonstruktiv-ästhetische<br />
Rhinoplastik und Lebensqualität – Klinische Analyse<br />
von Patientenauswahl, komplexen OP-techniken und<br />
Patientenzufriedenheit<br />
Kremer M<br />
Praxis, München<br />
Die Dokumentation vom Autor operativ behandelter Patienten aus dem<br />
Zeitraum 2002–2009 wird auszugsweise im Hinblick auf das erzielte<br />
Ergebnis und damit verbundener Patientenzufriedenheit analysiert und<br />
dargestellt.<br />
Material und Methode: Patienten mit Wunsch nach ästhetischer Nasennachkorrektur<br />
wurden im Rahmen einer einstündigen Beratung und Untersuchung<br />
genau anamnestisch befragt und klinisch untersucht sowie Befunde<br />
photographisch dokumentiert. Leidensdruck, psychosoziale und<br />
beruflichen Probleme, Beweggründe, Erwartungshaltung und Ängste<br />
etc. wurden festgehalten ebenso wie Erfahrungen aus Vorbehandlungen.<br />
Sämtliche sekundären Operationen wurden in Allgemeinnarkose durchgeführt,<br />
die Patienten über mindestens 6 Monate regelmäßig nachuntersucht.<br />
Nach diesem Zeitraum wurde das ästhetische Ergebnis gemeinsam<br />
mit dem Patienten analysiert. Patienten beschrieben abschließend<br />
ihre im Hinblick auf die durchgeführte Nachkorrektur erreichte Lebensqualität<br />
durch erneute Kategorisierung, eine Veränderung der Nasenatmung<br />
wurde nur subjektiv bewertet. Die durchgeführten, komplexen<br />
OP-Techniken werden hinsichtlich ihrer Bedeutung bei typischen Nachkorrekturen<br />
analysiert. Sämtliche Daten wurden statistisch erfasst und<br />
werden anhand von aussagekräftigen Diagrammen dargestellt.<br />
Ergebnisse: 1) Patienten mit Wunsch nach sekundärer Nasenkorrektur<br />
sind aufgrund der Sichtbarkeit der Deformität inmitten des Gesichts<br />
einem erheblichen Leidensdruck ausgesetzt. 2) Ungenügende Arzt-Patienten-Kommunikation,<br />
mangelnde Patienten-zentrierte Planung und<br />
technisch-operative Mängel sind Hauptursachen nicht zufriedenstellender<br />
Ergebnisse. 3) Unzufriedenheit mit dem Ergebnis nach Rhinoplastik<br />
wird durch Patienten aus unterschiedlichen, nicht zuletzt auch<br />
wirtschaftlichen Gründen zeitweise verdrängt. 4) Nur eine definitive<br />
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