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Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster

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Info<br />

Das gesamte Gemeindefinanzierungsgesetz<br />

sowie die erste<br />

Modellrechnung gibt<br />

es im Internet auf<br />

www.mik.nrw.de<br />

unter dem Stichwort<br />

"GFG <strong>2011</strong>".<br />

Eine große Herausforderung für Städte und Gemeinden<br />

Haushaltskonsolidierung<br />

Mittlerweile befinden sich viele Kommunen in einer haushaltswirtschaft-<br />

lich sehr kritischen Lage, die sich sogar noch weiter zu verschlechtern<br />

droht. In der Emscher-Lippe Region betrifft dies bereits alle Kommunen.<br />

Und die weiteren Aussichten dürften alles andere als rosig sein. Die Kommunen<br />

müssen sich darauf einstellen.<br />

Die Auswirkungen der schon fast vergessenen<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise sind von<br />

den Kommunen noch gar nicht ganz bewältigt<br />

worden. Die enorme Last der über Jahre<br />

hinweg angehäuften Verbindlichkeiten droht<br />

sie zunehmend zu erdrücken. Neue Aufgaben<br />

und Vorgaben führen zu weiteren Belastungen.<br />

Und die demographische Entwicklung verlangt<br />

neue Ausrichtungen, die mit zusätzlichen<br />

Aufwendungen verbunden sein dürften.<br />

An diesen leider recht düsteren Prognosen<br />

ändert sich auch nichts durch die positiven<br />

Entwicklungen in vielen Bereichen der Wirtschaft.<br />

Dort hellt sich die Situation deutlich auf.<br />

Das Steueraufkommen ist kräftig gestiegen,<br />

die erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt<br />

scheint robust zu sein, die Auftragslage in vielen<br />

Bereichen ist gut. Der Anschluss an den Stand<br />

der Wirtschaft zu Beginn der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise wird aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach erheblich schneller erreicht werden als<br />

bislang angenommen. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

sagen nach ihrem<br />

Frühjahrsgutachten für <strong>2011</strong> einen anhaltenden<br />

Aufschwung voraus: Eine Zunahme der Wirtschaftsleistung<br />

um 2,8 Prozent, einen Rückgang<br />

der Arbeitslosenzahlen von 3,2 Millionen<br />

auf nur noch 2,9 Millionen im Jahresdurchschnitt<br />

und über 300 000 neue Arbeitsplätze.<br />

_Mehr Handlungsspielraum<br />

Zwar ist nicht zu verkennen, dass sich mit der<br />

aktuellen Euro-Krise eine gewisse Verunsicherung<br />

eingestellt hat. Aber sollten sich die<br />

positiven Prognosen tatsächlich realisieren,<br />

wird diese erstaunliche, überaus positive<br />

Entwicklung über kurz oder lang auch bei<br />

den Kommunen ankommen und diesen dann<br />

wieder mehr Handlungsfähigkeit verschaffen.<br />

Man könnte nun geneigt sein, angesichts<br />

der für das Bundesgebiet insgesamt geltenden<br />

günstigen Prognosen die aktuellen<br />

haushaltswirtschaftlichen Probleme vieler<br />

Kommunen auch in NRW als nur noch vorübergehend<br />

bestehend anzusehen und die<br />

weitere Entwicklung hier deshalb sich selbst<br />

zu überlassen. Dies wäre allerdings fatal.<br />

_Problem Überschuldung<br />

Die positiven Folgen der geschilderten Entwicklung<br />

werden die Kommunen zeitlich verzögert<br />

erreichen und dann jeweils nur in höchst unterschiedlichem<br />

Maß. Es wird Kommunen geben,<br />

die nicht profitieren werden oder nur in geringem<br />

Umfang. So musste eine Stadt im Regierungsbezirk<br />

ihre in der Finanzplanung bislang<br />

erwartete Fehlbetragshöhe deutlich korrigieren<br />

und geht von einer weiteren Verschlechterung<br />

aus, weil ein wesentlicher Gewerbesteuerzahler<br />

seine Gewinnerwartungen für das laufende<br />

Jahr massiv zurückgenommen hat. In manch<br />

anderer Kommune sind dagegen schon Verbesserungen<br />

festzustellen. Zugleich ziehen<br />

aber nun die Zinsen an, die sich lange Zeit auf<br />

historischem Tiefststand bewegt haben. Das<br />

hat gravierende Konsequenzen für die Kommunen,<br />

die in der Vergangenheit in erheblichem<br />

Maß Liquiditätskredite aufgenommen haben<br />

und nun kurzfristig nicht zurückzahlen können.<br />

Bereits jetzt gelten etliche Städte im Regierungsbezirk<br />

<strong>Münster</strong> als überschuldet. Weitere<br />

nähern sich diesem Zustand unaufhaltsam<br />

an, mit all den damit verbundenen Folgen. Ein<br />

finanzieller Gestaltungsspielraum zu einer<br />

eigenverantwortlichen Selbstverwaltung ist in<br />

diesen Kommunen kaum noch zu erkennen.<br />

Welche Handlungsspielräume hier überhaupt<br />

noch bestehen, oder unter welchen

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