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Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster

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Info<br />

Versorgungsunternehmen<br />

stehen vor dem<br />

Problem, mögliche gesundheitliche<br />

Risiken<br />

richtig einschätzen zu<br />

müssen. Zugleich ist<br />

es notwendig, diese<br />

Stoffe zu minimieren.<br />

„Nicht relevante“ Metaboliten von Pflanzenschutzmitteln gefunden<br />

Gefahr für das Trinkwasser im<br />

Regierungsbezirk <strong>Münster</strong>?<br />

Pflanzenschutzmittel sowie ihre Abbau- und Reaktionsprodukte (Metaboliten)<br />

gehören nicht ins Wasser. Tauchen sie im Roh- und Trinkwasser<br />

auf, sind Wasserversorgungsunternehmen und Behörden alarmiert. Denn<br />

grundsätzlich muss vermieden werden, dass diese Stoffe überhaupt in<br />

das Wasser gelangen.<br />

Sorgen macht den Wasserversorgungsunternehmen<br />

in Deutschland zunehmend, dass<br />

bisher unbekannte Metaboliten in Grund- und<br />

Oberflächengewässern nachgewiesen wurden,<br />

die der Trinkwassergewinnung dienen. Diese<br />

Abbauprodukte stammen von zugelassenen<br />

Pflanzenschutzmitteln aus dem Anwendungsbereich<br />

der Landwirtschaft.<br />

Die Experten unterscheiden stoffrechtlich<br />

zwischen „relevanten“ und „nicht relevanten“<br />

Metaboliten. Die „relevanten“ Abbauprodukte<br />

unterliegen den strengen Trinkwassergrenz-<br />

werten für Pflanzenschutzmittel (0,1 µg/l für<br />

die Einzelsubstanz und 0,5 µg/l für die Summe<br />

der nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel).<br />

Denn ihre pestizide (schädlingsbekämpfende)<br />

Wirkung und ihr humantoxisches oder ökotoxisches<br />

Potenzial sind mit dem jeweiligen<br />

Ausgangsstoff vergleichbar. Dagegen gibt es für<br />

die „nicht relevanten“ Metaboliten keine Grenzwerte.<br />

Dennoch sind diese Stoffe zumindest<br />

aus hygienischer Sicht trinkwasserrelevant, weil<br />

sie nur schwer abbaubar sind und rasch bis in<br />

das Trinkwasser vordringen können.<br />

_Untersuchung<br />

Nachdem im Kreis Warendorf Spuren dieser<br />

Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln<br />

(PSM) entdeckt worden waren, forderte die<br />

<strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Münster</strong> als zuständige<br />

Überwachungsbehörde die Wasserversorgungsunternehmen<br />

im Oktober 2009 auf, das<br />

Rohwasser der Wasserwerke im Regierungsbezirk<br />

auf „nicht relevante“ PSM-Metaboliten untersuchen<br />

zu lassen. Die Unternehmen haben<br />

anschließend ihre Untersuchungsergebnisse<br />

zur Auswertung bereitgestellt.<br />

Ein Problem im Rahmen des Messprogramms<br />

ergab sich aus den besonderen Anforderungen<br />

an die Analytik. Nicht alle Umweltlabore konnten<br />

diese selbst vornehmen. Ein Großteil der<br />

untersuchten 17 Stoffe war erst weniger als drei<br />

Jahre bekannt und konnte dementsprechend<br />

überhaupt erst seit kurzer Zeit in der Umwelt<br />

nachgewiesen werden.<br />

In 46 Wassergewinnungsgebieten wurden<br />

Rohwässer an Zuleitungen von Wasserwerken<br />

sowie Brunnengalerien oder Einzelbrunnen an-

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