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Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster

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Info<br />

3 900 Krankenhausärzte<br />

und damit ein<br />

Viertel der Krankenhausärzteschaft<br />

sind<br />

von der Entwicklung<br />

betroffen. Bei den<br />

ambulant tätigen<br />

Medizinern werden<br />

sogar 60 Prozent<br />

ausscheiden; das sind<br />

7 500 Ärzte.<br />

Ärztemangel in der Region:<br />

Viele Mediziner gehen in den<br />

nächsten Jahren in den Ruhestand<br />

Die Region steuert auf einen dramatischen Ärztemangel zu: In Westfalen-<br />

Lippe sind derzeit schon rund 600 klinische und 250 ambulante Arztstellen<br />

unbesetzt. In den nächsten 15 Jahren werden bis zu 13 600 Ärztinnen<br />

und Ärzte altersbedingt ihre Tätigkeit aufgeben. Insbesondere ab 2017<br />

werden deutlich mehr Mediziner aus Altersgründen aus der Versorgung<br />

ausscheiden als neue hinzukommen.<br />

_Aktionsbündnis für Hausärzte<br />

Um dem sich speziell abzeichnenden Hausärztemangel<br />

entgegen zu steuern, hat das<br />

NRW-Gesundheitsministerium bereits im Jahr<br />

2007 das landesweite „Aktionsbündnis zur<br />

Stärkung der hausärztlichen Versorgung“ ins<br />

Leben gerufen: Ärztekammern, Kassenärztliche<br />

Vereinigungen, Krankenkassen, Hausarzt- und<br />

Pflegeverbände, Krankenhausgesellschaft,<br />

medizinische Fakultäten, Politik und auch Verwaltung<br />

analysieren die Ursachen für den sich<br />

entwickelnden Hausärztemangel und erarbeiten<br />

Lösungsansätze.<br />

Daraus ist seit 2009 ein Aktionsprogramm<br />

entstanden, das Medizinern finanzielle Niederlassungsanreize<br />

bietet, sofern sie sich vertragsärztlich<br />

als Hausärzte in solchen Regionen<br />

niederlassen wollen, in denen in Zukunft diese<br />

Versorgung gefährdet erscheint. Das Förderprogramm<br />

ist sehr erfolgreich angelaufen und wird<br />

vermutlich in den kommenden Jahren fortgeführt<br />

werden. Derzeit profitieren im Regierungsbezirk<br />

<strong>Münster</strong> zehn Ärztinnen und Ärzte von<br />

der finanziellen Förderung.<br />

Darüber hinaus hat die Landesregierung ein<br />

ganzes Bündel von Maßnahmen geschnürt.<br />

Dazu zählen zum Beispiel die Verbesserung der<br />

Situation der Allgemeinmedizin an den Universitäten,<br />

eine stärkere Nachwuchswerbung,<br />

geänderte Zulassungsregeln zum Medizinstudium<br />

und mehr Studienplätze. Außerdem sollen<br />

strukturelle Mängel in der allgemeinmedizinischen<br />

Weiterbildung behoben und ländliche<br />

Gebiete attraktiver gemacht werden. Der Bedarf<br />

soll flexibler geplant und nichtärztliche Aufgaben<br />

an Fachkräfte delegiert werden können. Zu<br />

den Zielen gehört auch die bessere Vereinbarkeit<br />

von Familie und hausärztlicher Tätigkeit.<br />

_Mehr Approbationen für Ausländer<br />

Im Dezernat 24 „Öffentliche Gesundheit,<br />

medizinische und pharmazeutische Angelegenheiten“<br />

der <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Münster</strong> werden<br />

alle Medizinstudentinnen und -studenten mit<br />

EU-Staatsangehörigkeit, die im Regierungsbezirk<br />

<strong>Münster</strong> ihre ärztliche Prüfung bestanden<br />

haben und die persönlichen Voraussetzungen<br />

erfüllen, approbiert. Erst diese umfassende<br />

Berufserlaubnis gestattet den Ärzten die komplette<br />

Ausübung von Heilkunde am Patienten.<br />

Im vergangenen Jahr sind 248 Antragsteller<br />

approbiert worden.<br />

Darüber hinaus haben 74 EU-Angehörige, die<br />

in einem anderen Mitgliedstaat der EU studiert<br />

haben, ihre Approbation erhalten. Zwar weisen<br />

diese Ärzte mit ihrem EU-Diplom grundsätzlich<br />

die Gleichwertigkeit ihres Ausbildungsstandes<br />

nach. Da sie aber ihr Studium an einer<br />

fremdsprachigen Universität absolviert haben,<br />

müssen sie vor der Approbation medizinische<br />

Fachsprachenkenntnisse in deutscher Sprache<br />

nachweisen. Es wird geprüft, ob sie einen medizinischen<br />

Fachtext verstehen und mündlich

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