Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster
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Naturschutzgebiet Heubach teiche bietet guten Lebensraum<br />
Der Fischotter ist wieder da!<br />
Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt er in Nordrhein-Westfalen<br />
als ausgestorben. Jetzt sind die ersten Tiere nach mehr als 50<br />
Jahren zurückgekommen. Wer hätte gedacht, dass sich der Fischotter<br />
im Regierungsbezirk <strong>Münster</strong> wieder heimisch fühlt? Der hervorragende<br />
Schwimmkünstler, im Volksmund auch „Wassermarder“ genannt,<br />
wurde kürzlich im westlichen <strong>Münster</strong>land gesichtet.<br />
Bevorzugter Lebensraum des Marders sind flache<br />
Flüsse mit zugewachsenen Uferbereichen<br />
und Überschwemmungsgebieten. Hier findet er<br />
genügend Fische, Krebse, kleine Säugetiere und<br />
Amphibien zum Fressen. Die Zerstörung solcher<br />
natürlichen Landschaften durch technischen<br />
Gewässerausbau, die zunehmende Wasserverschmutzung<br />
und seine intensive Bejagung<br />
haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass<br />
der Otter hierzulande verschwand. Doch nun<br />
fühlt er sich im Naturschutzgebiet Heubachteiche<br />
bei Dülmen offensichtlich wieder wohl. Dort<br />
hat sich eine kleine Population der Säugetiere<br />
entwickelt und etabliert.<br />
Zufällig ist der Fischotter im Außenbereich der<br />
Stadt Dülmen bei Merfeld entdeckt worden.<br />
Dort gab ein überfahrener Artgenosse den Hinweis<br />
darauf, dass die Tiere in diesem Bereich<br />
vorkommen. Die überwiegend nachtaktiven<br />
Otter schlafen tagsüber und sind deshalb gar<br />
nicht so leicht zu sehen. Naturschützer suchten<br />
an den schlammigen Ufern des Heubaches<br />
nach Fußabdrücken und Kotspuren und wurden<br />
fündig. Bilder aus automatisch auslösenden<br />
Kameras bestätigten das nächtliche Treiben der<br />
Wassermarder.<br />
Die Rückkehr des Fischotters bestätigt deutlich,<br />
dass die vielen Initiativen des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen fruchten, die Natur in<br />
ausgewählten Gebieten zu bewahren. So ist es<br />
im Naturschutzgebiet Heubachteiche zusammen<br />
mit der Verwaltung des Herzogs von Croy<br />
in Dülmen gelungen, für Flora und Fauna eine<br />
gute Lebensgrundlage zu schaffen. Gewässer<br />
sind in ihren ursprünglichen Zustand zurück<br />
versetzt worden. Durchlässe unter Brücken<br />
werden erweitert und Wehre geöffnet. Naturnahe<br />
Uferbereiche und Gewässerläufe bieten<br />
Fischen mehr Raum, um sich zu entfalten und<br />
zu vermehren. Und auch der Fischotter findet<br />
hier wieder ausreichend Nahrung und Platz.<br />
Er liebt klare, fischreiche Gewässer und gute<br />
Versteckmöglichkeiten im Uferrand.<br />
Kontakt<br />
Ingeborg Bauer – Dezernat 51<br />
Telefon 0251 411-1642