Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster
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Die Sohle der Ems<br />
ist wellenförmig. Im<br />
Innenbogen werden<br />
Sedimente abgelagert,<br />
im Außenbogen abgetragen.<br />
Das zeigen<br />
die Farben: Blau steht<br />
für viel Wasser (tiefer<br />
Wasserstand) und wenig<br />
Sediment, braun<br />
steht für viel Sediment<br />
und flacheres Wasser.<br />
An der grünen bis<br />
gelben Färbung sind<br />
die Übergangszonen<br />
zu erkennen.<br />
Präzise Daten durch Vermessung mit neuester Technik<br />
Der Ems auf den Grund gegangen<br />
Neue Karten geben Aufschluss über das Gewässerprofil der Ems zwischen<br />
Warendorf und Rheine. Auf einer Länge von 80 Kilometern haben<br />
Mitarbeiter der <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Münster</strong> das Gewässer unter Einsatz<br />
von Sonartechnik dreidimensional vermessen.<br />
Mit einem Boot, ausgestattet mit neuester<br />
GPS- und Sonartechnik, befuhren die Techniker<br />
die Ems, um erstmals das Gewässer<br />
in einer noch nie erreichten Genauigkeit zu<br />
vermessen. Während ein Doppelfächerecholot<br />
20 000 Punkte pro Sekunde misst, registriert<br />
der GPS-Empfänger kontinuierlich die Lage<br />
und Höhe des Referenzpunktes auf dem Boot<br />
mit Zentimeter-Genauigkeit. Bisher standen<br />
zur Abbildung der Ems lediglich herkömmlich<br />
gemessene Querprofile mit einem Abstand von<br />
durchschnittlich 100 Metern zur Verfügung. Die<br />
neuen Daten bieten nun die Möglichkeit, ein<br />
exaktes Querprofil an jeder beliebigen Stelle<br />
des ausgemessenen Teilbereichs der Ems zu erzeugen.<br />
Mit entsprechenden Programmen sind<br />
dreidimensionale virtuelle Tauchfahrten durch<br />
die Ems möglich<br />
Die groß angelegte Vermessung des Gewässerlaufs<br />
soll den Ist-Zustand des Flusses dokumentieren.<br />
In den kommenden Jahren wird sich die<br />
Ems durch weitere Renaturierung verändern.<br />
Böschungen werden entfesselt und bewirken<br />
eigendynamische Veränderung des Gewässers.<br />
Die nun erfassten Daten dienen der Kontrolle<br />
und sind zugleich Grundlage für künftige Planungen.<br />
Dazu werden auch weiterhin im Zuge<br />
eines Monitorings kontinuierlich Fächerecholotaufnahmen<br />
genommen. Die Veränderungen<br />
sollen kartografisch mit neuester Technik<br />
festgehalten werden.<br />
Die neue Vermessungstechnik bedeutet Zeitgewinn<br />
und Präzision. Arbeiten, die in der Vergangenheit<br />
Wochen benötigten, sind nun innerhalb<br />
weniger Tage zu erledigen. Das Land Nordrhein-<br />
Westfalen schaffte sich Ende des Jahres <strong>2010</strong><br />
eine eigene Ausrüstung und ein Boot an. Bis<br />
dahin musste die Technik von einer Spezialfirma<br />
gemietet werden. Die Ausrüstung steht<br />
allen fünf <strong>Bezirksregierung</strong>en des Landes zur<br />
Verfügung und kann flexibel eingesetzt werden.<br />
Kontakt<br />
Burkhard Vogt – Dezernat 54<br />
Telefon 0251 411-1369