29.01.2013 Aufrufe

Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster

Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster

Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Info<br />

Die Entwicklung der<br />

Belastung durch nicht<br />

relevante Metaboliten<br />

in den Grund- und<br />

Oberflächenwässern,<br />

die für die öffentliche<br />

Trinkwasserversorgung<br />

genutzt werden,<br />

muss langfristig<br />

beobachtet werden.<br />

licht. Danach wertet das Umweltbundesamt das<br />

Vorkommen von pflanzenschutzrechtlich nicht<br />

relevanten Metaboliten im Trinkwasser in Konzentrationen<br />

von 1 µg/l bis 3 µg/l (in Abhängigkeit<br />

von toxikologischen Daten der Zulassung)<br />

als noch zulässig. Bei darüber hinausgehenden<br />

Belastungen gilt der „vorübergehend hinnehmbare<br />

Vorsorge-Maßnahmenwert“ von 10 µg/l,<br />

für die Dauer von neun Jahren. Dieser soll nach<br />

Möglichkeit nicht überschritten werden. Nach<br />

Einschätzung des Umweltbundesamtes und<br />

des Bundesinstituts für Risikobewertung bietet<br />

die kurz- bis mittelfristige (≤ 10 Jahre) Überschreitung<br />

„Anlass zu trinkwasserhygienischer,<br />

nicht aber zu gesundheitlicher Besorgnis“.<br />

An allen Untersuchungsstellen dieser Messkampagne<br />

wurden die für 14 Parameter definierten<br />

gesundheitlichen Orientierungswerte<br />

von 1,0 oder 3,0 µg/l eingehalten. Die Analysenergebnisse<br />

zu den drei Stoffen, für die keine<br />

gesundheitlichen Orientierungswerte bestehen,<br />

liegen ausnahmslos unter 1 µg/l. Demnach<br />

ist gemäß Bewertung der dargestellten Rohwasserbelastung<br />

nach den Empfehlungen des<br />

Umweltbundesamtes und des Bundesinstituts<br />

für Risikobewertung eine Gefährdung für das<br />

gewonnene Trinkwasser auszuschließen.<br />

Offen bleibt jedoch die Frage, ob trotz Einhaltung<br />

der gesundheitlichen Orientierungswerte<br />

bei den Einzelstoffen möglicherweise ein Risiko<br />

von den in der Summe zusammentreffenden<br />

Stoffen ausgehen kann. Im Kreis Warendorf<br />

wurde der maximale Summenwert in Höhe<br />

von 6,12 µg/l ermittelt. Sieben weitere Proben<br />

weisen hier einen Summenwert über 3,0 µg/l<br />

auf. Hier sollte die Belastung zumindest rein<br />

vorsorglich verringert werden.<br />

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen,<br />

Kreisstelle Warendorf, hat deshalb in<br />

Abstimmung mit der <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Münster</strong><br />

ein neues Konzept für die Anwendung von<br />

Pflanzenschutzmitteln erarbeitet, damit die<br />

Grundwasserbelastungen mit nicht relevanten<br />

Metaboliten nachhaltig reduziert wird. Daran<br />

beteiligt wurden auch die Landwirte, die im<br />

betroffenen Wasserschutzgebiet wirtschaften,<br />

der Wasserversorger sowie die wichtigen<br />

Pflanzenschutzmittel-Hersteller.<br />

Das am stärksten betroffene Gewinnungsgebiet<br />

im Kreis Warendorf wird derzeit alle drei Monate<br />

untersucht. Die beiden Gewinnungsgebiete im<br />

Kreis Borken, in denen ebenfalls erhöhte Konzentrationen<br />

nachgewiesen wurden, müssen<br />

jährlich auf diese Stoffe untersucht werden. In<br />

den anderen Gewinnungsgebieten sind weitere<br />

Probenentnahmen im Turnus von drei Jahren<br />

zunächst ausreichend.<br />

Die vorliegenden Analysen sind auch eine<br />

wertvolle Informationsquelle für das NRW-Umweltministerium,<br />

die Landwirtschaftskammer<br />

NRW, das Landesamt für Natur, Umwelt und<br />

Verbraucherschutz NRW (LANUV), die Gesundheitsbehörden<br />

der Kreise und kreisfreien Städte<br />

sowie das Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit als Zulassungsstelle<br />

für Pflanzenschutzmittel.<br />

_Fazit<br />

Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Trinkwasserversorgung<br />

im Regierungsbezirk <strong>Münster</strong><br />

durch die nachgewiesenen Belastungen mit<br />

nicht relevanten Metaboliten im Grund- und<br />

Oberflächenwasser nicht gefährdet ist. Der<br />

bestehenden Belastungssituation ist mit<br />

Verände rungen der landwirtschaftlichen Praxis<br />

bei der Anwendung von PSM zu begegnen. Die<br />

Entwicklung wird langfristig beobachtet und bei<br />

Bedarf durch weitere Maßnahmen korrigiert.<br />

Kontakt<br />

Rudolf Fitzner-Goldstein – Dezernat 54<br />

Telefon 0251 411-1532

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!