Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster
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Bei dem Lippe-Deich<br />
handelt es sich um<br />
einen 3-Zonen-Deich:<br />
Der durchlässige<br />
Stützkörper aus<br />
Sand (Mitte) wird<br />
umgeben von einer<br />
gering durchlässigen<br />
Dichtungsschicht<br />
(rechts) und einer<br />
stark durchlässigen<br />
Dränschicht (links).<br />
Info<br />
Für die Planfeststellung<br />
der Lippe-<br />
Deiche sowie für die<br />
Überwachung des<br />
Hochwasserschutzes<br />
ist das Wasserwirtschaftsdezernat<br />
der<br />
<strong>Bezirksregierung</strong><br />
<strong>Münster</strong> zuständig.<br />
Der Lippeverband ist<br />
der Unterhaltungsträger<br />
für die Deiche.<br />
Lippe-Deich sichert Wohngebiet<br />
Im Frühjahr <strong>2011</strong> ist ein zusätzlicher Deich zum Schutz gegen Lippe-<br />
Hochwasser für die Menschen in der Siedlung Haltern-Mersch errichtet<br />
worden. Der 500 Meter lange und fünf Meter hohe Bau war notwendig, da<br />
sich die Höhenverhältnisse durch den Bergbau verändert hatten.<br />
Bereits in der Mitte der 1980er Jahre wurde die<br />
Lippe in Bereichen der Städte Haltern am See<br />
und Marl beidseitig auf einer Länge von viereinhalb<br />
Kilometern eingedeicht. Die Deiche sind<br />
zum Schutz vor Hochwasser in Siedlungsgebieten,<br />
Gewerbebetrieben und Industrieanlagen<br />
angelegt worden.<br />
Nahe der Siedlung Haltern-Mersch und des<br />
Chemieparks Marl ist das Erdreich infolge des<br />
Kohleabbaus durch das Bergwerk Auguste-<br />
Viktoria in der Zeit von 1962 bis <strong>2010</strong> um zwölf<br />
Meter abgesunken. In den vergangenen Jahren<br />
waren mehrmals senkungsbedingte Anpassungen<br />
der Hochwasserdeiche nötig.<br />
Die <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Münster</strong> überwacht den<br />
Hochwasserschutz und stellte <strong>2010</strong> durch<br />
eigene Gelände-Höhenvermessungen fest, dass<br />
die erforderlichen Deichhöhen unterschritten<br />
wurden, entgegen den Prognosen und Berechnungen<br />
des Bergbaus. Mit fortschreitendem<br />
Kohleabbau bis ins Jahr 2015 wird sich das<br />
Höhendefizit voraussichtlich noch weiter verschärfen.<br />
Da die <strong>Bezirksregierung</strong> als Aufsichtsbehörde<br />
den Hochwasserschutz nicht mehr<br />
gesichert sah, trug sie dem Lippeverband den<br />
Neubau des Schutzwalls auf.<br />
Die Deiche müssen für ein statistisches<br />
250-jähriges Hochwasser ausgelegt sein, da<br />
das Hinterland zum Teil deutlich tiefer liegt,<br />
als ein Lippehochwasser. Diese Poldergebiete<br />
werden ständig durch Pumpen entwässert.<br />
Die Behörde überwachte die Arbeiten in enger<br />
Abstimmung mit dem Lippeverband, der Baufirma,<br />
Geotechnikern und ökologischer Baubegleitung.<br />
Nach nur sechsmonatiger Bauzeit<br />
entspricht der neue Deich in seinem inneren<br />
Aufbau und mit seinen Höhen nun dem Stand<br />
der Technik. Er ist ein gutes Musterstück für die<br />
weiteren Deichbauarbeiten an der Lippe.<br />
Die bereits seit Jahren vorhandenen Deiche im<br />
Bereich von Haltern am See und Marl werden<br />
künftig rückverlegt und der Hochwassersituation<br />
angepasst. Das dazu erforderliche Planfeststellungsverfahren<br />
ist eingeleitet.<br />
Kontakt<br />
Klaus Brockmeier – Dezernat 54<br />
Telefon 0251 411-1688