Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster
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Entwurfsskizze zu<br />
„Theater der Pflanzen“ ,<br />
EMSCHERKUNST.<strong>2010</strong><br />
© GROSS.MAX –<br />
gemeinsames Förderprojekt<br />
der Dezernate<br />
51 (Natur- und Landschaftsschutz),<br />
48 (Kunst, Kultur,<br />
Weiterbildung) und<br />
35 (Städtebau und<br />
Bauaufsicht)<br />
Ausstellungsarealen. Diese waren gleichmäßig<br />
über die Emscher-Insel verteilt und wurden<br />
über die „Insel-Tour“ durch einen Fahrradweg<br />
miteinander verbunden. Im Nordstern-Park,<br />
der etwa der geografischen Mitte der Emscher-<br />
Insel entspricht, entstand darüber hinaus<br />
ein Besucherzentrum auf dem Dach eines<br />
Pumpwerks der Emscher-Genossenschaft.<br />
Ein ungewöhnlich großer Anteil der künstlerischen<br />
„Interventionen“ bleibt dem Emscher-<br />
Landschaftspark auf Dauer erhalten, denn<br />
dies ist eine entscheidende Voraussetzung für<br />
die Förderung durch das Ökologieprogramm<br />
Emscher-Lippe. Das „ÖPEL“ wurde vor 20<br />
Jahren im Zug der Internationalen Bauausstellung<br />
„IBA-Emscherpark“ ins Leben gerufen und<br />
hat zum Ziel, die ehemalige Industrieregion<br />
im Emscher-Lippe-Raum ökologisch aufzuwerten.<br />
Dabei spielt der Aufbau des Emscher-<br />
Landschaftsparks eine herausragende Rolle.<br />
_Ökologie und Kunst, ein Widerspruch?<br />
Von Anfang an war das ÖPEL mehr als ein reines<br />
Naturschutzprogramm. Neben dem Aufbau<br />
von Landschaft standen immer die Erholung<br />
der Bevölkerung, die Sicherung des industriekulturellen<br />
Erbes, aber auch und gerade die<br />
Kommunikation der Projekte Emscher-Landschaftspark<br />
und Emscher-Umbau im Vordergrund.<br />
460 Projekte wurden bislang realisiert<br />
und damit insgesamt rund 470 Millionen Euro<br />
investiert. Die Fördersätze betrugen dabei lange<br />
Zeit 90 Prozent und liegen nun bei 80 Prozent.<br />
50 Prozent davon steuert die Europäische<br />
Union über den Europäischen Fond für Regionale<br />
Entwicklung (EFRE) im Rahmen des NRW<br />
Ziel 2-Programms bei. Bei der ÖPEL-Förderung<br />
spielte die „Interpretation und Gestaltung der<br />
Landschaft mit Mitteln der bildenden Kunst“,<br />
wie es in der Förderrichtlinie heißt, von Beginn<br />
an eine herausragende Rolle. War es in den<br />
90er Jahren vor allem die Landmarkenkunst,<br />
mit deren Hilfe zahlreiche Halden und Hochpunkte<br />
des Ruhrgebiets künstlerisch gestaltet<br />
und überhöht wurden (erinnert sei zum Beispiel<br />
an Priganns „Himmelstreppe“ auf Rheinelbe,<br />
Serras „Bramme für das Ruhrgebiet“ auf<br />
Schurenbach oder den Tetraeder von Christ<br />
auf der Halde Beckstraße in Bottrop), so ist<br />
es nun vor allem die künstlerische Auseinandersetzung<br />
mit dem Umbau des Emschersystems,<br />
welches für die nächste Dekade der<br />
Parkentwicklung das entscheidende Ereignis<br />
darstellt und dem Ruhrgebiet eine ganz neue<br />
Lebensqualität bescheren wird. Dies gilt es zu<br />
vermitteln, denn noch findet dieser Umbau<br />
weitgehend im Verborgenen statt. Damit die<br />
Emscher und ihre Zuläufe wieder sauber und<br />
naturnah fließen können, muss zunächst das<br />
unterirdische Abwasserkanalnetz fertiggestellt<br />
werden. Hiervon sieht der flüchtige Betrachter<br />
der Emscher-Lippe-Region kaum etwas.<br />
Einige Ausstellungsareale der EMSCHERKUNST<br />
befinden sich daher an ehemaligen Emscher-<br />
Klärwerken, deren nicht mehr benötigte<br />
Technik dort neu interpretiert wird, etwa mit<br />
dem Mosaik „Bergarbeiterproteste im Ruhrgebiet“<br />
von Silke Wagner, das den Faulturm der