Jahresblick 2010/2011 - Bezirksregierung Münster
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ierung erstreckt sich über eine Länge von<br />
rund 1,5 Kilometern und verbindet die bereits<br />
naturnah umgestalteten Bereiche.<br />
Redaktion: Wie wird der Erfolg begutachtet<br />
und bewertet?<br />
Raadts: Es sind umfangreiche Untersuchungen<br />
notwendig, um der EU im Sinne einer Erfolgskontrolle<br />
messbare Ergebnisse der qualitativen<br />
und quantitativen Aufwertung des Gebietes<br />
durch das Life-Projekt zu liefern. Ein Monitoring<br />
untersucht Bestand und Entwicklung der Tiere<br />
und Pflanzen im Fluss und in der Aue. Darüber<br />
hinaus wird durch verschiedene Methoden der<br />
Wandel des Flussbettes ermittelt. Unmittelbar<br />
nach Hochwasserereignissen sind schon<br />
jetzt große Veränderungen erkennbar. Da die<br />
Eigendynamik der Ems das wesentliche Ziel<br />
des Projektes ist, sind die Ergebnisse dieser<br />
Untersuchungen sehr wichtig und aufschlussreich.<br />
Das Monitoring wird noch in diesem Jahr<br />
aufzeigen, wie sich die Renaturierungsmaßnahmen<br />
des Vorjahres entwickeln.<br />
Redaktion: Das Projekt wird zur Hälfte mit<br />
Mitteln aus der EU finanziert. Gibt es von dieser<br />
Seite Kontrollen über die Verwendung der<br />
Fördergelder?<br />
Raadts: Einmal jährlich wird von der EU im<br />
Rahmen eines Projektbesuches der Fortschritt<br />
der Arbeiten begutachtet. Für die finanzielle<br />
Prüfung ist ein lokaler, unabhängiger Rechnungsprüfer<br />
beauftragt, der seine Kontrollen<br />
nach Brüssel weiterleitet.<br />
Redaktion: Bleiben Menschen aus dem<br />
Projektgebiet ausgesperrt oder können sie die<br />
umgestaltete Ems erleben?<br />
Raadts: Die Einzigartigkeit der Emsaue soll im<br />
Bewusstsein der Öffentlichkeit – ob Anwohner,<br />
Freizeitnutzer oder Naherholungstouristen –<br />
verankert werden. Selbstverständlich muss<br />
keiner das Projektgebiet meiden. Es findet eine<br />
Besucherlenkung statt, in der die typischen<br />
Elemente einer Auenlandschaft – Stillgewässer,<br />
Sanddünen, Auwald, Grünland und Flussufer<br />
– den Besuchern aktiv erlebbar gemacht<br />
werden. Durch gezielte Wegeführung in Teilen<br />
des Gebietes, die ökologisch weniger sensibel<br />
sind, werden Bereiche umgangen, die für die<br />
Entwicklung der Ems vorrangig sind. Wichtig<br />
ist dabei auch, dass die Störung von Brutplätzen<br />
vermieden wird. In den Brutmonaten der<br />
Uferschwalbe von April bis September darf es<br />
beispielsweise zu keinen Störungen an den<br />
Steiluferbereichen, in denen sie ihre Brutröhren<br />
gräbt, kommen.<br />
Mit der Teilnahme an Führungen und Baustellenbesichtigungen,<br />
die von unserem Life-<br />
Projektteam angeboten werden, kann man sich<br />
selbst ein Bild während der Bauarbeiten und<br />
auch danach von den renaturierten Bereichen<br />
machen.<br />
Kontakt<br />
Birte Raadts – Dezernat 54<br />
Telefon 0251 411-5719<br />
Umwelt<br />
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Ein Abschnitt des Projektgebiets<br />
vor (links)<br />
und nach (rechts) der<br />
Renaturierungsmaßnahme.<br />
Die vormals<br />
begradigte Ems wird<br />
sich aus eigener Kraft<br />
ein Gewässerbett<br />
schaffen.<br />
Info<br />
Die Ems wird in den<br />
kommenden vier Jahren<br />
auf einer Länge<br />
von 4,5 km naturnah<br />
umgestaltet.