Abb. 5: Parameter des Umweltbeobachtungsprogramms, nähere Angaben zu den Symbolen siehe Tabelle auf Seite 134. <strong>Nationalpark</strong>-<strong>Atlas</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> 135
Der <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> 136 <strong>Nationalpark</strong>e dienen nicht nur dem Ziel, die vom Menschen unbeeinflusste Natur zu schützen. Sie sollen den Besuchern auch das Erleben dieser Natur ermöglichen, soweit es der Schutzzweck erlaubt. Der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit sowie der Umweltbildung kommt für das Erreichen dieses Zieles zentrale Bedeutung zu. Umweltkommunikation: Die Natur verständlich machen Die Umweltkommunikation im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> gliedert sich in drei Bereiche: 1. Öffentlichkeitsarbeit: Sie erklärt Fakten und Zusammenhänge im Dialog, z.B. im Gespräch bei einer Veranstaltung. 2. Informationsarbeit: Sie dient der einseitig gerichteten Vermittlung von Wissen beispielsweise durch Medien. 3. Umweltbildung: Sie setzt wie auch die Öffentlichkeitsarbeit auf die wechselseitige Vermittlung von Inhalten, zielt aber darüber hinaus auf die ökologische Bewusstseinsbildung. Im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> findet die Umweltkommunikation unter besonderen Rahmenbedingungen statt. Einerseits konzentrieren sich die Besucher auf der Insel Neuwerk; andererseits bringt ein großer Teil von Ihnen als Tagesgäste nur wenig Zeit mit. Dies stellt besondere Anforderungen an die Öffentlichkeitsarbeit, Informationsarbeit und Umweltbildung. Inhalte der Umweltkommunikation Ziel aller Maßnahmen ist die Vermittlung u.a. folgender Schwerpunkte: 1. Weltweite Bedeutung des <strong>Wattenmeer</strong>es als einzigartiger Lebensraum, 2. Entwicklung und Dynamik des <strong>Wattenmeer</strong>es, 3. Lebensgemeinschaften im <strong>Wattenmeer</strong> (Watt, Salzwiesen, Dünen), 4. Anpassung der Pflanzen und Tiere an den Lebensraum <strong>Wattenmeer</strong>, 5. Vermittlung von Naturerlebnissen, 6. Wert der Natur und Erhalt der Natur um ihrer selbst willen, 7. der <strong>Nationalpark</strong> und seine Bedeutung für den Schutz der Natur im deutschen Küstenraum, 8. das Verhältnis von Mensch und Natur im <strong>Nationalpark</strong>, 9. Gefährdungen der Natur durch menschliche Aktivitäten, 10. Verhaltensänderungen bei den Besuchern im Interesse eines funktionierenden Natur- und Umweltschutzes. <strong>Nationalpark</strong>-<strong>Atlas</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> Zielgruppen Die verschiedenen Zielgruppen stellen unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf die Formen der Umweltkommunikation. So haben die Tagesgäste, die einen hohen Anteil der Besucher stellen, nur eine beschränkte Zeit während ihres Aufenthaltes auf Neuwerk zur Verfügung. Dies gilt insbesondere für Kurzzeitgäste, die die Insel innerhalb derselben Tidephase mit Wattwagen oder Schiff besuchen und wieder verlassen. Andererseits besuchen zahlreiche Übernachtungsgäste den <strong>Nationalpark</strong>. Zu ihnen zählen Erholungsurlauber (Einzelreisende und Familien), die Neuwerk mit dem Ziel aufsuchen, die Natur zu erleben. Schüler- und Jugendgruppen halten sich auf Neuwerk regelmäßig in zwei Schullandheimen und im Zeltlager der Stadt Salzgitter auf. Erwachsenengruppen nutzen die Übernachtung in Pensionen und Strohlagern. Intensivere Betreuung erfordern Fortbildungsgruppen (z.B. Lehrer, Bildungsurlauber, Hochschulexkursionen). Kooperative Betreuungspraxis Bereits seit 1939 auf Scharhörn und seit 1982 auch auf Neuwerk liegt die Durchführung von Veranstaltungen und die Betreuung des Infozentrums auf Neuwerk in den Händen des “Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur”. Die Betreuung wird im wesentlichen durch Zivildienstleistende, Praktikanten oder Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) geleistet. Seit ihrem Bestehen hat die <strong>Nationalpark</strong>verwaltung ihre Arbeit im Bereich der Umweltkommunikation kontinuierlich auf- und ausgebaut. Inzwischen wird ihre Arbeit durch eine Stelle im FÖJ und einen Zivildienstleistenden unterstützt; zusätzlich werden z.T. Hochschul-Praktikanten eingesetzt. Eine Zusammenarbeit besteht mit dem <strong>Nationalpark</strong>-Zentrum Sahlenburg und verschiedenen anderen Institutionen (z.B. Lehrerfortbildungseinrichtungen in Hamburg und Bremerhaven). Abb. 1: Informationstafel auf der Turmwurt. Foto: Körber. Instrumente der Umweltkommunikation Bei seiner Ankunft auf Neuwerk empfangen den Gast an den entsprechenden Punkten (Wattweg-Ende, Schiffsanleger, Sportboothafen, Turmwurt) und am Schulgebäude Informationstafeln Abb. 2: <strong>Nationalpark</strong>-Infozentrum auf der Turmwurt. Foto: Carstens. (Abb. 1), die ihn über alles Wesentliche für seinen Aufenthalt orientieren: Informationen über den <strong>Nationalpark</strong>, Lagekarte, Service-Informationen (Veranstaltungsprogramm, Sehenswürdigkeiten, Betriebe auf Neuwerk, Infrastruktur), Regelungen im <strong>Nationalpark</strong>. Hauptinformationseinrichtung ist das vom Verein Jordsand betreute <strong>Nationalpark</strong>-Infozentrum (ca. 55 m 2 Ausstellungs-