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Nationalpark-Atlas Hamburgisches Wattenmeer

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Insel Neuwerk<br />

36<br />

erlassen, die in fünf Sprachen für die Schiffsführer<br />

bekanntgemacht wird.<br />

1870 30. Juli: Über das von Cuxhaven/Duhnen nach<br />

Neuwerk gelegte Telegraphenkabel wird die erste<br />

Depesche durchgegeben.<br />

1873 1. Dez.: Die Insel wird eine Landgemeinde mit<br />

einem Ortsvorstand von drei Personen nach der<br />

Hamburgischen Landgemeindeordnung.<br />

1875 Die Einwohnerzahl beträgt 54. Der Osthof wird<br />

in zwei Halbhöfe aufgeteilt.<br />

1885 4. Juni: Das 1815 eingerichtete Feuer des kleinen<br />

Leuchtturms wird eingestellt.<br />

1905 Das am Ostdeich erbaute Hotel ,,Zur Meereswoge”<br />

gewährt Badegästen Aufenthaltsmöglichkeit.<br />

Neuwerk wird Erholungsort und Seebad.<br />

1906 12.u. 13. März: Eine hohe Sturmflut schlägt<br />

Wellen über die Deiche, die standhalten, jedoch<br />

Beschädigungen aufweisen. Alle Gräben und<br />

Tränken, mit Ausnahme des Turmteiches, füllen<br />

sich mit Seewasser.<br />

1911 Die Außenmauer des Leuchtturms wird mit einem<br />

Kostenaufwand von 17000 Reichsmark durch<br />

Hamburg gründlich ausgebessert und erneuert.<br />

1912 Juli: Das mit einem Kostenaufwande von 30 000<br />

Reichsmark errichtete Schulgebäude am Norddeich<br />

wird in Benutzung genommen. Es liegt an<br />

der Stelle des früheren kleinen Leuchtturms, dessen<br />

Wärterhaus seit 1887 als Schule diente.<br />

1914-1918 Während des ersten Weltkrieges ist die Insel<br />

militärisch besetzt. Nach dem Kriege erbaut die<br />

Kriegsmarine an Stelle von Holzständen vier<br />

Beobachtungsstände in Ziegelstein am Deich.<br />

1916 13. Jan. u. 16. Febr.: Hohe Sturmfluten treiben auf<br />

Neuwerk die Wogen über die Deiche.<br />

1925 Für hamburger Schulkinder, die vorher behelfsmäßig<br />

im Turm untergebracht waren, wird das bisherige<br />

Vorwerksgebäude als Schulheim eingerichtet.<br />

1926 Ein mit einem Windmotor betriebenes Elektrizitätswerk<br />

für die Insel wird in Betrieb genommen,<br />

das auch an Stelle des Petroleumglühlichts<br />

Strom für das Leuchtfeuer des Turmes liefern<br />

kann.<br />

1926 Erste Naturschutzmaßnahmen (Sandfangzäune<br />

und Anpflanzungen) zur Sicherung der Dünen<br />

plate Scharhörn (initiiert durch das Bemühen des<br />

Insellehrers Gechter).<br />

<strong>Nationalpark</strong>-<strong>Atlas</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />

1931 Der steinerne Ring um das Vorland des Deiches<br />

wird vollendet. Der hamburgische Staat hat darin<br />

vier Schleusen zum Durchlass der Hauptpriele<br />

erbauen lassen.<br />

1932-45 Ein Barackenlager des Arbeitsdienstes befindet<br />

sich auf der Insel. Die Arbeitsmänner helfen bei<br />

Uferschutzarbeiten, Erdarbeiten am Außendeich<br />

und bei Landgewinnungsarbeiten auf dem Watt im<br />

Südosten der Insel. Nach dem Abbruch der Arbeiten<br />

im Jahre 1945 verfallen die Anlagen zur Aufhöhung<br />

des Watts.<br />

1934 Die in den Jahren 1795 bis 1797 errichtete Eichenpfahlwand<br />

vor der Südwestecke der Insel wird<br />

erneuert und erweitert.<br />

1937 1. April: Die Insel wird mit Cuxhaven und dem<br />

Amt Ritzebüttel durch das Groß-Hamburg Gesetz<br />

im Austausch anderer Gebiete von Hamburg an<br />

Preußen abgetreten. Sie wird damit ein Ortsteil<br />

der Stadt Cuxhaven.<br />

1939 1. Dez.: Verordnung über das NSG Vogelfreistätte<br />

Scharhörn (betreut vom Verein Jordsand zum<br />

Schutz der Seevögel e.V.).<br />

1939-1945 Im zweiten Weltkrieg wird auf der Insel eine Flakbatterie<br />

eingerichtet. In den Jahren 1944 bis<br />

1945 werden am nördlichen Deich durch die<br />

Kriegsmarine schwere, in Betonstände eingemauerte<br />

Küstenfestungsgeschütze eingebaut. Nach der<br />

Kapitulation erfolgt die Sprengung durch die britische<br />

Besatzungsmacht. Auf Scharhörn befindet<br />

sich eine Flakbeobachtungsstelle.<br />

1946 Auf dem Turm wird eine Vogelschutzstelle der<br />

Vogelwarte Helgoland eingerichtet, ebenso auf<br />

Scharhörn.<br />

1947 1. Jan.: Seit der Bildung des Landes Niedersachsen<br />

nach Auflösung Preußens gehört die Insel<br />

zu Niedersachsen.<br />

1949 April: Die im Gewölbe des Leuchtturms eingrichtete<br />

Turmschänke wird eröffnet. Ab 1949 verkehrt<br />

wieder regelmäßig ein Motorboot zwischen der<br />

,,Alten Liebe” in Cuxhaven und der Insel.<br />

1952 28. Juni: Bundespräsident Heuß besucht die Insel<br />

in Begleitung des niedersächsischen Ministerpräsidenten<br />

Kopf und des Cuxhavener<br />

Oberbürgermeisters Olfers.<br />

1958 Aug./Sept.: Neuwerk wird an das E-Netz angeschlossen.<br />

Mit einem durch das Watt verlegten<br />

Kabel wird die Insel jetzt vom Überlandwerk-<br />

Nord Hannover AG ständig mit Strom versorgt.<br />

Das Windkraftwerk wird stillgelegt und später<br />

demontiert.<br />

1962 16./17. Febr.: Eine der schwersten Sturmfluten seit<br />

Jahrzehnten mit einem Wasserstand von 3,60 m<br />

über Normalnull. Starke Ausspülungen außen- und<br />

binnendeichs der Insel an mehreren Stellen, vor<br />

wiegend im Nordwest-Bereich, an einigen Stellen<br />

auch Deichkronen-Ausspülungen. Bis auf einige<br />

höher gelegene Stellen und den Wurten, auf denen<br />

die Höfe stehen, wird die gesamte Insel überflutet.<br />

1962 5. Okt.: Ratifizierung des Staatsvertrages zwischen<br />

Hamburg und dem Lande Niedersachsen<br />

über den Geländeaustausch Neuwerk-Scharhörn<br />

gegen hamburgisches Hoheitsgebiet im<br />

Cuxhavener Fischereihafengelände durch<br />

Hamburgs Bürgermeister Dr. Nevermann und dem<br />

niedersächsischen Ministerpräsidenten Dr.<br />

Diederichs. Neuwerk, Scharhörn und das umliegende<br />

Wattengebiet (insgesamt 95 Quadratkilometer)<br />

fallen an Hamburg, das in diesem<br />

Gebiet den Bau eines Tiefwasserhafens plant. Das<br />

Land Niedersachsen erhält als Gegenleistung eine<br />

ca. 200 ha große Fläche für die Erweiterung des<br />

Cuxhavener Fischereihafengeländes.<br />

1963 6. Mai: Offizielle Übergabe der Insel Neuwerk<br />

von Niedersachsen an Hamburg hinsichtlich des<br />

fiskalischen Gebiets und der Gebäude gem. Staatsvertrag<br />

vom 5.10.62. Die Übertragungsurkunden<br />

werden am 7.5. in Cuxhaven ausgehändigt.<br />

1966 Indienststellung des Motorschiffes ,,Nige Ooge”<br />

durch die Reederei W. Schaal, Cuxhaven, die<br />

zuletzt mit MS ,,Christiane” den Neuwerk-Dienst<br />

durchführte. Die ,,Nige Ooge” (Länge 30 m,<br />

Breite 6,5 m, Tiefgang 1,40, 450 PS, Geschwindigkeit<br />

10,7 Kn.) kann ca. 250 Personen befördern<br />

und ist damit das größte aller bisher im Neuwerk-<br />

Verkehr eingesetzten Schiffe.<br />

1967 14.Juni/07.Aug.: Das Durchführungsabkommen<br />

zum Staatsvertrag zwischen der Freien u. Hansestadt<br />

Hamburg und dem Lande Niedersachsen<br />

wird geschlossen.<br />

1967 11. Juli: Das niedersächsische Kabinett billigt die<br />

Vorlage für das Durchführungsabkommen zum<br />

Neuwerk-Vertrag vom 5.10.62. Damit wird der

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