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Nationalpark-Atlas Hamburgisches Wattenmeer

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Nahrungsgebiete<br />

Der Aktionsradius der Fluss- und Küstenseeschwalben beträgt<br />

mehrere Kilometer. In den Stunden um Niedrigwasser, wenn die<br />

Beutetiere auf die Priele zusammengedrängt sind, finden sie dort<br />

und an den Wasserkanten von Elbe und Till leichter Nahrung und<br />

können dann in großen Schwärmen stoßtauchend beobachtet werden.<br />

Läuft das Wasser wieder auf, werden die Flutsäume des vordringenden<br />

Wassers und die Zonen, wo Wasser an der Wattkante<br />

aus der Tiefe aufsteigt, bevorzugt befischt.<br />

Im Gegensatz zu Flussseeschwalben sind nahrungssuchende<br />

Küstenseeschwalben häufig über dem Watt zu sehen, wo sie in<br />

kleinen Pfützen nach Beute suchen.<br />

Abb. 2: Gelege einer Flussseeschwalbe. Ein Küken ist bereits geschlüpft,<br />

ein zweites (links) hat mit seinen Schnabel die Eierschale duchbrochen.<br />

Foto Janke.<br />

Bevorzugte Nahrungsgebiete für die Seeschwalben Scharhörns<br />

waren die Elbufer, während die Vögel Nigehörns hauptsächlich<br />

südwärts in Richtung Wittsandloch und seine zuführenden Priele<br />

abflogen. Die Kolonien auf Nigehörn nutzten zu weniger als 10%<br />

die traditionellen Nahrungsgebiete an der Fahrwasserkante der<br />

Elbe. Die Unterschiede in der Nahrungszusammensetzung zwischen<br />

den Kolonien von Scharhörn und Nigehörn beruhen daher<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Nahrungsangebot der beiden<br />

Fanggebiete. Möglicherweise ist die Besiedlung von<br />

Nigehörn durch die bessere Nahrungsverfügbarkeit am<br />

Wittsandloch gefördert worden, da der Flugweg dorthin von<br />

Nigehörn aus deutlich kürzer ist.<br />

Abb. 3: Brutkolonien (rot) und Fanggründe (rosa) der Fluss- und Küstenseeschwalben von Scharhörn und Nigehörn (1993).<br />

W<br />

Scharhörn<br />

N<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

S<br />

Abb. 4a: Abflugrichtungen nahrungssuchender<br />

Seeschwalben von<br />

Scharhörn (1993).<br />

W<br />

Nigehörn<br />

N<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

S<br />

Abb. 4b:Abflugrichtungen nahrungssuchender<br />

Seeschwalben von<br />

Nigehörn (1993).<br />

Scharhörnloch<br />

E<br />

E<br />

Scharhörn<br />

Nigehörn<br />

Wittsandloch<br />

Küstenseeschwalbe<br />

Garnelen<br />

sonstige Fische 9 %<br />

9 %<br />

Sandaale<br />

17 %<br />

Plattfische<br />

7 %<br />

Neuwerker Loch<br />

Bakenloch<br />

Abb. 5a: Nahrungsspektrum der Flussseeschwalbe<br />

auf Scharhörn (1993).<br />

Heringsfische<br />

64 %<br />

Elbe-Neuwerk-Fahrwasser<br />

Neuwerk<br />

sonstige Krebse<br />

40 %<br />

Küstenseeschwalbe<br />

Garnelen<br />

7 % Sandaale<br />

sonstige Fische 3 %<br />

1 %<br />

Eitzenbalje<br />

Heringsfische<br />

27 %<br />

Plattfische<br />

22 %<br />

Abb. 5b: Nahrungsspektrum der Küstenseeschwalbe<br />

auf Scharhörn (1993).<br />

<strong>Nationalpark</strong>-<strong>Atlas</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> 91

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