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Nationalpark-Atlas Hamburgisches Wattenmeer

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Der <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />

136<br />

<strong>Nationalpark</strong>e dienen nicht nur dem Ziel, die vom Menschen unbeeinflusste Natur zu schützen. Sie sollen den Besuchern<br />

auch das Erleben dieser Natur ermöglichen, soweit es der Schutzzweck erlaubt. Der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit<br />

sowie der Umweltbildung kommt für das Erreichen dieses Zieles zentrale Bedeutung zu.<br />

Umweltkommunikation:<br />

Die Natur verständlich machen<br />

Die Umweltkommunikation im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong><br />

<strong>Wattenmeer</strong> gliedert sich in drei Bereiche:<br />

1. Öffentlichkeitsarbeit: Sie erklärt Fakten und Zusammenhänge<br />

im Dialog, z.B. im Gespräch bei einer Veranstaltung.<br />

2. Informationsarbeit: Sie dient der einseitig gerichteten<br />

Vermittlung von Wissen beispielsweise durch Medien.<br />

3. Umweltbildung: Sie setzt wie auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />

auf die wechselseitige Vermittlung von Inhalten, zielt aber darüber<br />

hinaus auf die ökologische Bewusstseinsbildung.<br />

Im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> findet die<br />

Umweltkommunikation unter besonderen Rahmenbedingungen<br />

statt. Einerseits konzentrieren sich die Besucher auf der Insel<br />

Neuwerk; andererseits bringt ein großer Teil von Ihnen als<br />

Tagesgäste nur wenig Zeit mit. Dies stellt besondere<br />

Anforderungen an die Öffentlichkeitsarbeit, Informationsarbeit<br />

und Umweltbildung.<br />

Inhalte der Umweltkommunikation<br />

Ziel aller Maßnahmen ist die Vermittlung u.a. folgender Schwerpunkte:<br />

1. Weltweite Bedeutung des <strong>Wattenmeer</strong>es als einzigartiger<br />

Lebensraum,<br />

2. Entwicklung und Dynamik des <strong>Wattenmeer</strong>es,<br />

3. Lebensgemeinschaften im <strong>Wattenmeer</strong> (Watt, Salzwiesen,<br />

Dünen),<br />

4. Anpassung der Pflanzen und Tiere an den Lebensraum<br />

<strong>Wattenmeer</strong>,<br />

5. Vermittlung von Naturerlebnissen,<br />

6. Wert der Natur und Erhalt der Natur um ihrer selbst willen,<br />

7. der <strong>Nationalpark</strong> und seine Bedeutung für den Schutz der<br />

Natur im deutschen Küstenraum,<br />

8. das Verhältnis von Mensch und Natur im <strong>Nationalpark</strong>,<br />

9. Gefährdungen der Natur durch menschliche Aktivitäten,<br />

10. Verhaltensänderungen bei den Besuchern im Interesse<br />

eines funktionierenden Natur- und Umweltschutzes.<br />

<strong>Nationalpark</strong>-<strong>Atlas</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />

Zielgruppen<br />

Die verschiedenen Zielgruppen stellen unterschiedliche Anforderungen<br />

in Bezug auf die Formen der Umweltkommunikation.<br />

So haben die Tagesgäste, die einen hohen Anteil der Besucher<br />

stellen, nur eine beschränkte Zeit während ihres Aufenthaltes auf<br />

Neuwerk zur Verfügung. Dies gilt insbesondere für Kurzzeitgäste,<br />

die die Insel innerhalb derselben Tidephase mit Wattwagen<br />

oder Schiff besuchen und wieder verlassen.<br />

Andererseits besuchen zahlreiche Übernachtungsgäste den<br />

<strong>Nationalpark</strong>. Zu ihnen zählen Erholungsurlauber (Einzelreisende<br />

und Familien), die Neuwerk mit dem Ziel aufsuchen, die Natur zu<br />

erleben. Schüler- und Jugendgruppen halten sich auf Neuwerk<br />

regelmäßig in zwei Schullandheimen und im Zeltlager der Stadt<br />

Salzgitter auf. Erwachsenengruppen nutzen die Übernachtung in<br />

Pensionen und Strohlagern. Intensivere Betreuung erfordern<br />

Fortbildungsgruppen (z.B. Lehrer, Bildungsurlauber, Hochschulexkursionen).<br />

Kooperative Betreuungspraxis<br />

Bereits seit 1939 auf Scharhörn und seit 1982 auch auf Neuwerk<br />

liegt die Durchführung von Veranstaltungen und die Betreuung des<br />

Infozentrums auf Neuwerk in den Händen des “Verein Jordsand<br />

zum Schutz der Seevögel und der Natur”. Die Betreuung wird im<br />

wesentlichen durch Zivildienstleistende, Praktikanten oder<br />

Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) geleistet.<br />

Seit ihrem Bestehen hat die <strong>Nationalpark</strong>verwaltung ihre Arbeit<br />

im Bereich der Umweltkommunikation kontinuierlich auf- und<br />

ausgebaut. Inzwischen wird ihre Arbeit durch eine Stelle im FÖJ<br />

und einen Zivildienstleistenden unterstützt; zusätzlich werden<br />

z.T. Hochschul-Praktikanten eingesetzt.<br />

Eine Zusammenarbeit besteht mit dem <strong>Nationalpark</strong>-Zentrum<br />

Sahlenburg und verschiedenen anderen Institutionen (z.B.<br />

Lehrerfortbildungseinrichtungen in Hamburg und Bremerhaven).<br />

Abb. 1: Informationstafel auf der Turmwurt. Foto: Körber.<br />

Instrumente der Umweltkommunikation<br />

Bei seiner Ankunft auf Neuwerk empfangen den Gast an den entsprechenden<br />

Punkten (Wattweg-Ende, Schiffsanleger, Sportboothafen,<br />

Turmwurt) und am Schulgebäude Informationstafeln<br />

Abb. 2: <strong>Nationalpark</strong>-Infozentrum auf der Turmwurt. Foto: Carstens.<br />

(Abb. 1), die ihn über alles Wesentliche für seinen Aufenthalt orientieren:<br />

Informationen über den <strong>Nationalpark</strong>, Lagekarte,<br />

Service-Informationen (Veranstaltungsprogramm, Sehenswürdigkeiten,<br />

Betriebe auf Neuwerk, Infrastruktur), Regelungen im<br />

<strong>Nationalpark</strong>.<br />

Hauptinformationseinrichtung ist das vom Verein Jordsand<br />

betreute <strong>Nationalpark</strong>-Infozentrum (ca. 55 m 2 Ausstellungs-

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