Nationalpark-Atlas Hamburgisches Wattenmeer
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Der <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />
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<strong>Nationalpark</strong>e dienen nicht nur dem Ziel, die vom Menschen unbeeinflusste Natur zu schützen. Sie sollen den Besuchern<br />
auch das Erleben dieser Natur ermöglichen, soweit es der Schutzzweck erlaubt. Der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit<br />
sowie der Umweltbildung kommt für das Erreichen dieses Zieles zentrale Bedeutung zu.<br />
Umweltkommunikation:<br />
Die Natur verständlich machen<br />
Die Umweltkommunikation im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong><br />
<strong>Wattenmeer</strong> gliedert sich in drei Bereiche:<br />
1. Öffentlichkeitsarbeit: Sie erklärt Fakten und Zusammenhänge<br />
im Dialog, z.B. im Gespräch bei einer Veranstaltung.<br />
2. Informationsarbeit: Sie dient der einseitig gerichteten<br />
Vermittlung von Wissen beispielsweise durch Medien.<br />
3. Umweltbildung: Sie setzt wie auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />
auf die wechselseitige Vermittlung von Inhalten, zielt aber darüber<br />
hinaus auf die ökologische Bewusstseinsbildung.<br />
Im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong> findet die<br />
Umweltkommunikation unter besonderen Rahmenbedingungen<br />
statt. Einerseits konzentrieren sich die Besucher auf der Insel<br />
Neuwerk; andererseits bringt ein großer Teil von Ihnen als<br />
Tagesgäste nur wenig Zeit mit. Dies stellt besondere<br />
Anforderungen an die Öffentlichkeitsarbeit, Informationsarbeit<br />
und Umweltbildung.<br />
Inhalte der Umweltkommunikation<br />
Ziel aller Maßnahmen ist die Vermittlung u.a. folgender Schwerpunkte:<br />
1. Weltweite Bedeutung des <strong>Wattenmeer</strong>es als einzigartiger<br />
Lebensraum,<br />
2. Entwicklung und Dynamik des <strong>Wattenmeer</strong>es,<br />
3. Lebensgemeinschaften im <strong>Wattenmeer</strong> (Watt, Salzwiesen,<br />
Dünen),<br />
4. Anpassung der Pflanzen und Tiere an den Lebensraum<br />
<strong>Wattenmeer</strong>,<br />
5. Vermittlung von Naturerlebnissen,<br />
6. Wert der Natur und Erhalt der Natur um ihrer selbst willen,<br />
7. der <strong>Nationalpark</strong> und seine Bedeutung für den Schutz der<br />
Natur im deutschen Küstenraum,<br />
8. das Verhältnis von Mensch und Natur im <strong>Nationalpark</strong>,<br />
9. Gefährdungen der Natur durch menschliche Aktivitäten,<br />
10. Verhaltensänderungen bei den Besuchern im Interesse<br />
eines funktionierenden Natur- und Umweltschutzes.<br />
<strong>Nationalpark</strong>-<strong>Atlas</strong> <strong>Hamburgisches</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />
Zielgruppen<br />
Die verschiedenen Zielgruppen stellen unterschiedliche Anforderungen<br />
in Bezug auf die Formen der Umweltkommunikation.<br />
So haben die Tagesgäste, die einen hohen Anteil der Besucher<br />
stellen, nur eine beschränkte Zeit während ihres Aufenthaltes auf<br />
Neuwerk zur Verfügung. Dies gilt insbesondere für Kurzzeitgäste,<br />
die die Insel innerhalb derselben Tidephase mit Wattwagen<br />
oder Schiff besuchen und wieder verlassen.<br />
Andererseits besuchen zahlreiche Übernachtungsgäste den<br />
<strong>Nationalpark</strong>. Zu ihnen zählen Erholungsurlauber (Einzelreisende<br />
und Familien), die Neuwerk mit dem Ziel aufsuchen, die Natur zu<br />
erleben. Schüler- und Jugendgruppen halten sich auf Neuwerk<br />
regelmäßig in zwei Schullandheimen und im Zeltlager der Stadt<br />
Salzgitter auf. Erwachsenengruppen nutzen die Übernachtung in<br />
Pensionen und Strohlagern. Intensivere Betreuung erfordern<br />
Fortbildungsgruppen (z.B. Lehrer, Bildungsurlauber, Hochschulexkursionen).<br />
Kooperative Betreuungspraxis<br />
Bereits seit 1939 auf Scharhörn und seit 1982 auch auf Neuwerk<br />
liegt die Durchführung von Veranstaltungen und die Betreuung des<br />
Infozentrums auf Neuwerk in den Händen des “Verein Jordsand<br />
zum Schutz der Seevögel und der Natur”. Die Betreuung wird im<br />
wesentlichen durch Zivildienstleistende, Praktikanten oder<br />
Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) geleistet.<br />
Seit ihrem Bestehen hat die <strong>Nationalpark</strong>verwaltung ihre Arbeit<br />
im Bereich der Umweltkommunikation kontinuierlich auf- und<br />
ausgebaut. Inzwischen wird ihre Arbeit durch eine Stelle im FÖJ<br />
und einen Zivildienstleistenden unterstützt; zusätzlich werden<br />
z.T. Hochschul-Praktikanten eingesetzt.<br />
Eine Zusammenarbeit besteht mit dem <strong>Nationalpark</strong>-Zentrum<br />
Sahlenburg und verschiedenen anderen Institutionen (z.B.<br />
Lehrerfortbildungseinrichtungen in Hamburg und Bremerhaven).<br />
Abb. 1: Informationstafel auf der Turmwurt. Foto: Körber.<br />
Instrumente der Umweltkommunikation<br />
Bei seiner Ankunft auf Neuwerk empfangen den Gast an den entsprechenden<br />
Punkten (Wattweg-Ende, Schiffsanleger, Sportboothafen,<br />
Turmwurt) und am Schulgebäude Informationstafeln<br />
Abb. 2: <strong>Nationalpark</strong>-Infozentrum auf der Turmwurt. Foto: Carstens.<br />
(Abb. 1), die ihn über alles Wesentliche für seinen Aufenthalt orientieren:<br />
Informationen über den <strong>Nationalpark</strong>, Lagekarte,<br />
Service-Informationen (Veranstaltungsprogramm, Sehenswürdigkeiten,<br />
Betriebe auf Neuwerk, Infrastruktur), Regelungen im<br />
<strong>Nationalpark</strong>.<br />
Hauptinformationseinrichtung ist das vom Verein Jordsand<br />
betreute <strong>Nationalpark</strong>-Infozentrum (ca. 55 m 2 Ausstellungs-