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ELTERN TRICKKI STE

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DINGE WERTSCHÄTZEN<br />

MANCHMAL GEHT ETWAS KAPUTT. Meistens<br />

aus Versehen, ab und zu aus Übermut<br />

und selten deshalb, weil der Junior<br />

einfach mal die Haltbarkeit überprüfen<br />

musste. Oft ist ein Kind untröstlich<br />

über das, was zerbrochen oder demoliert<br />

ist, und bricht in Tränen aus. Aber<br />

es gibt auch Ausgebuffte, die grinsend<br />

erklären: »Och, dann kaufen wir das<br />

eben neu.« Alles schon erlebt. Es ist für<br />

Eltern so einfach, im Wohlstandsland<br />

die zersprungene Tasse oder zerkratzte<br />

CD ein zweites Mal zu besorgen. Das<br />

scheint bisweilen leichter zu sein, als die<br />

Traurigkeit des Kindes zu ertragen, das<br />

über den Verlust jammert. »Ist ja gut,<br />

wir kaufen ein neues XY«, heißt es<br />

dann. Das trifft sogar auf den verstorbenen<br />

Hamster zu – schwupp, sitzt ein<br />

Artgenosse im Käfig.<br />

Doch es lohnt sich, die Trauer Ihres<br />

Kindes auszuhalten und dadurch zu respektieren<br />

– auch dann, wenn es sich<br />

um etwas handelt, das Ihnen nichtig erscheint.<br />

Also verdrehen Sie nicht die<br />

Augen und unterlassen Sie Sätze wie<br />

»Ach, das war doch bloß so ein Billig-<br />

Kaputt ist kaputt<br />

ding« oder Vorwürfe wie »Du bist doch<br />

selber schuld, warum passt du denn<br />

nicht besser auf«. Zeigen Sie stattdessen<br />

Anteilnahme. Sie können zum Beispiel<br />

mitfühlend sagen: »Ja, das ist wirklich<br />

schade, dass dein Figürchen zerbrochen<br />

ist. Ich verstehe, dass du darüber traurig<br />

bist.« Durch solch verständnisvolle<br />

Worte beruhigt sich das Kind meist relativ<br />

schnell, denn es spürt, dass seine<br />

Gefühle ernst genommen werden.<br />

Wichtig ist auch, dass Sie das defekte<br />

Teil nicht postwendend ersetzen. Denn<br />

nur so kann Ihr Kind fühlen, was Verlust<br />

bedeutet. Es lernt, Dinge zu achten<br />

und sorgsam mit ihnen umzugehen.<br />

Denn: Kaputt ist kaputt.<br />

Genauso verhält es sich mit Sachen,<br />

die das Kind verliert. Ersetzen Eltern sie<br />

sofort, hat das Kind keinerlei Anlass,<br />

sein unachtsames Verhalten zu ändern.<br />

Die Eltern fangen Aussetzer ja ab – da<br />

kann ihr Sprössling folglich bleiben, wie<br />

er ist. Schmerzt ein Verlust sehr, gibt es<br />

immer irgendwann eine Gelegenheit,<br />

ihn etwas wettzumachen: So können<br />

Sie eine neue Tasse zum Zeugnis oder<br />

eine neue CD zum Geburtstag schenken.<br />

Die Freude über dieses Präsent ist<br />

oft doppelt groß.<br />

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