ELTERN TRICKKI STE
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ELTERN TRICKKI STE
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ABGEBEN OHNE ZWANG<br />
Die Seele hängt mit dran<br />
ES IST FÜR <strong>ELTERN</strong> EIN SCHÖNES Gefühl,<br />
wenn ihr Kind mit anderen teilen kann.<br />
Jedoch: Das ist nicht in jedem Alter<br />
möglich. Es gibt eine Phase im Kindergartenalter,<br />
in der sich das Kind über<br />
das, was ihm gehört, definiert: »Meins!«<br />
Auto, Puppe oder Trommel sind dann<br />
nicht Besitztümer, die kurz abgegeben<br />
werden können, sondern sie sind gewissermaßen<br />
Teil des Kindes. Fast wie<br />
ein Arm oder Bein. Und wer würde sich<br />
schon davon trennen wollen? Es ist eine<br />
tolle Leistung, wenn ein Spielzeug einem<br />
anderen Kind überlassen wird. Zureden<br />
und Mutmachen fördern Abgeben<br />
und Teilen.<br />
Unschön ist es in dieser Phase, wenn<br />
Erwachsene dem Kind ein Ding gegen<br />
seinen Willen abnehmen, um es einem<br />
Spielkameraden auszuhändigen. Was<br />
wir in diesem Moment als faires Abgeben<br />
werten, empfindet der Sprössling<br />
als Gewaltakt. Der Zwang macht das<br />
Kind klein, es fühlt sich ohnmächtig.<br />
Teilen ist dann für die Zukunft im Gefühl<br />
negativ verankert. Dabei sollte es<br />
etwas Schönes und Freiwilliges sein!<br />
Ein Junge und ein Mädchen streiten um<br />
einen Keks, so erzählt eine afrikanische<br />
Geschichte. Der Junge, der ihn in der<br />
Hand hält, gibt ihn der Mutter, damit sie<br />
die Sache klärt. Sie bricht den Keks einfach<br />
in zwei Teile und gibt wortlos beide<br />
Hälften dem Jungen zurück. Dieser versteht:<br />
Eine Hälfte reicht er dem Mädchen.<br />
So viel Einsicht lässt sich bei kleinen<br />
Kindern noch nicht erwarten. Ein umstrittenes<br />
Spielzeug wird besser mit Erklärung<br />
weggeräumt: »Okay, dann darf<br />
jetzt keiner damit spielen, sucht euch<br />
etwas anderes.« Oder Sohn Paul wird<br />
gewarnt: »Gut, du willst Tim die Schaufel<br />
nicht geben. Nur denk dran: Vielleicht<br />
lässt er dich nächstes Mal auch<br />
nicht mehr mit seinem Laster spielen.«<br />
Häufig lenkt das Kind dann ein. Falls<br />
nicht, lässt sich Tim mit der Aussicht<br />
trösten: »Paul will das jetzt nicht abgeben.<br />
Das ist für dich doof. Aber wenn er<br />
demnächst von deinen Sachen etwas<br />
nicht benutzen darf, wird er merken,<br />
was für ein blödes Gefühl das ist.«<br />
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