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ELTERN TRICKKI STE

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58<br />

MITEINANDER<br />

AUF BESUCH VORBEREITEN<br />

»Gleich kommt der Jens«<br />

»KÖNNEN DIE DENN NICHT FRIEDLICH<br />

spielen?«, denkt manche Mutter genervt,<br />

wenn sie zwei kleine Wüteriche<br />

vor sich sieht. Statt nettem Spiel mit<br />

dem Besuchskind gibt es Streit, meist<br />

um irgendeine Kleinigkeit. Beide Kinder<br />

wollen dasselbe Teil haben, oder der<br />

Eigentümer eines Spielzeugs will nicht,<br />

dass der Kamerad es anfasst. Eine Situation,<br />

die oft im Kindergartenalter auftritt<br />

(siehe Seite 59). Doch die Streitgefahr<br />

lässt sich drastisch reduzieren, wenn<br />

Mama oder Papa das Kind auf seinen<br />

Besuch im Vorhinein einstimmt.<br />

Erwachsene kennen das auch: Eine<br />

Aufgabe lässt sich leichter bewältigen,<br />

wenn man von ihr nicht überrascht wird.<br />

Wer will schon, dass der Chef ohne<br />

Vorankündigung zum Vier-Augen-Gespräch<br />

bittet? Besser ist, die Aufgabe<br />

frühzeitig zu kennen. Dann kann der<br />

Kopf sich auf sie einstellen und eine<br />

Strategie zum Bewältigen entwickeln.<br />

So geht es auch dem Kind. Natürlich<br />

weiß es, dass der Jens am Nachmittag zu<br />

Besuch kommt, es freut sich. Aber es<br />

weiß noch nicht oder nicht mehr, was<br />

dieser Besuch konkret bedeutet. Es ist<br />

überrascht, wenn Jens plötzlich zum<br />

Lieblingsauto greift oder den Chef im<br />

Kaufladen mimt. Das wird als Übergriff<br />

gewertet und abgelehnt – und so kommt<br />

es ganz schnell zu Streit.<br />

Sie helfen Ihrem Kind, wenn Sie es<br />

immer wieder (!) im Vorfeld von Besuch<br />

auf kritische Situationen vorbereiten.<br />

»Gleich kommt der Jens«, kann<br />

es heißen. »Darf er mit deinen Sachen<br />

spielen?« Zögert Ihr Kind, lässt sich an<br />

Vergangenes erinnern: »Du hast bei<br />

ihm all seine Bausteine benutzen dürfen.«<br />

Eventueller Kompromiss: »Wenn<br />

Jens etwas nicht haben darf, räumen<br />

wir das jetzt weg.« Möglicherweise müssen<br />

Sie dann den neuen Lastwagen im<br />

Schrank verschwinden lassen, aber meistens<br />

will ein Kind auf nichts verzichten<br />

– weshalb alles bleibt, wie’s ist.<br />

Jedes Kind hat in den eigenen vier<br />

Wänden Heimvorteil. Deshalb lohnt es<br />

sich, vorm Auftauchen des Gastes auch<br />

daran zu erinnern, dass dieser ebenfalls<br />

mal »Bestimmer« sein darf! Das fördert<br />

die Ausgewogenheit des Spiels, bei dem<br />

sich Eltern tunlichst raushalten sollten.<br />

Es sei denn, Tränen rollen, ein Kind leidet,<br />

oder die Rauferei eskaliert.

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