ELTERN TRICKKI STE
ELTERN TRICKKI STE
ELTERN TRICKKI STE
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len ist Tapferkeit das zentrale Wort.<br />
»Jetzt musst du etwas tapfer sein«, kann<br />
man ermuntern, wenn erste Tränen kullern.<br />
Und so wie Helden in Geschichten<br />
für ihre Tapferkeit eine Belohnung erhalten,<br />
so lässt sich auch einem tapferen<br />
Kind ein Lichtblick in Aussicht stellen:<br />
»Wenn du tapfer bist und ganz stillhältst,<br />
während der Piks kommt (oder XY passiert),<br />
darfst du dir hinterher eine Kleinigkeit<br />
wünschen.« Das kann eine längere<br />
Geschichte sein, die Sie vorlesen, oder<br />
ein Flummi, ein hübscher Stift, Bildchen<br />
zum Aufkleben … Viele Arztpraxen halten<br />
sogar von sich aus eine Kis te parat,<br />
SÜSSES PFLA<strong>STE</strong>R<br />
aus der sich »tapfere Patienten« ein<br />
Spielzeug, Zahnpasta oder ein Schmuckstück<br />
aussuchen dürfen.<br />
Wichtig: Solch einen Tapferkeitslohn<br />
keinesfalls vorschnell ausloben! Denn<br />
vielleicht hätte der kleine Patient die<br />
Spritze oder das Auftragen des Desinfektionsmittels<br />
völlig entspannt hingenommen,<br />
wenn er nicht durch Mamas<br />
Belohnungsversprechen auf die Idee gebracht<br />
worden wäre, es könne unangenehm<br />
sein (siehe Seite 65 unten). Also<br />
erst wenn Ihr Kind sich weigert oder<br />
schluchzt, den Tapferkeitslohn als Ass<br />
aus dem Ärmel ziehen!<br />
Erst essen, wenn’s wieder gut ist<br />
WENN EIN SCHMERZ SO GROSS IST, dass<br />
das Kinderweinen nicht enden will, gibt<br />
es ein Hilfsmittel, das genauso effektiv<br />
wie schmackhaft ist: ein süßes Pflaster.<br />
Das lässt sich unter diesem Namen nirgendwo<br />
kaufen, sondern es wird in der<br />
Situation von Mama oder Papa »hergestellt«:<br />
Sie nehmen eine Minitüte<br />
Gummibärchen oder Ähnliches und legen<br />
sie auf die schmerzende Stelle. Zum<br />
Beispiel auf die an der Tischkante gesto-<br />
ßene Stirn. Wichtig beim süßen Pflaster<br />
ist die Gebrauchsanweisung: »Das hilft<br />
jetzt gegen den Schmerz, und erst wenn<br />
nichts mehr wehtut, dann darfst du es<br />
essen.« Das beschleunigt den Heilungsprozess<br />
ungemein! Die Betonung des<br />
»Erst-danach-Essens« sorgt dafür, dass<br />
Schmerz und Süßes als Trost im Kopf<br />
Ihres Sprösslings nicht automatisch<br />
miteinander verbunden werden und somit<br />
keine Gefahr droht, dass Ihr Kind<br />
zum Kummeresser wird.<br />
Damit bietet dieser Trick Eltern zwei<br />
positive Effekte: Zum einen lenken sie<br />
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