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ELTERN TRICKKI STE

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24<br />

SPRACHE<br />

ERKLÄRUNGEN BILDEN<br />

Mit »weil« Einsicht und Lernen fördern<br />

ZUGEGEBEN, ES MAG MANCHMAL lästig<br />

sein, da es Zeit und Geduld erfordert.<br />

Aber es zahlt sich aus, seinen Kindern<br />

mit »Weil«-Begründungen die Welt zu<br />

erklären und ihnen zu sagen, warum<br />

oder weshalb dies und jenes zu tun oder<br />

zu lassen ist. Denn Kinder, die Zusammenhänge<br />

verstehen, können später<br />

verantwortungsbewusster handeln. Erklärungen<br />

geben ihnen zudem das gute<br />

Gefühl, für voll genommen zu werden.<br />

Wichtig ist, dass Begründungen stimmen.<br />

»Du sollst nicht so viel frisches<br />

Brot essen, weil du davon Bauchschmerzen<br />

bekommst« ist definitiv falsch – wie<br />

viele von uns wissen. »Iss nicht so viele<br />

Kekse, das macht dick und Löcher in<br />

die Zähne« ist dagegen richtig und eine<br />

Erklärung, die der Nachwuchs begreifen<br />

kann. Er fühlt, dass seine Eltern für<br />

ihn sorgen und Verantwortung übernehmen.<br />

Ein Kind, das öfters elterliche<br />

Erklärungen als unkorrekt entlarvt, wird<br />

ihnen nicht mehr vorbehaltlos trauen.<br />

»Trink nicht zu viel Alkohol, das macht<br />

abhängig« wird dann womöglich mit<br />

einem Achselzucken abgetan.<br />

Eins ist natürlich klar: Selbst beste Begründungen<br />

sind Theorie. Zum Leben<br />

gehört aber auch die Praxis. Und so<br />

muss sich jeder einen Teil der Welt<br />

selbst erschließen – durch Ausprobieren.<br />

Gut, wenn Ihr Kind dabei entdeckt,<br />

dass Ihre Erklärungen richtig waren.<br />

Das erspart vielleicht doch den ein oder<br />

anderen unschönen Selbsttest.<br />

Dominik drosch bei einer Klassenwanderung<br />

mit einem Stock auf Fingerhutblüten<br />

ein. Statt dies dem Siebenjährigen zu<br />

verbieten, fragte ich ihn: »Weißt du eigentlich,<br />

wie die Pflanze heißt?« »Nein.«<br />

»Fingerhut«, informierte ich und setzte<br />

im Ton einer Geheimbotschaft hinzu:<br />

»Und weißt du, dass sie unter Naturschutz<br />

steht?« »Nein!« »Wir haben großes<br />

Glück, dass hier so viel davon wächst«,<br />

schloss ich. Dominik ließ vom Fingerhut<br />

ab, und kurz darauf hörte ich ihn einem<br />

Mitschüler erklären: »Die Blume da steht<br />

unter Naturschutz!«

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