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ELTERN TRICKKI STE

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MITEINANDER<br />

POSITIVE LANGEWEILE<br />

Es ist erstaunlich, wie kreativ sie macht<br />

»MIR IST SO LANGWEILIG!« Ab und zu ist<br />

dieser Satz von jedem Kind zu hören.<br />

Eltern empfinden ihn leider oft als belastend.<br />

Womöglich werten sie diesen<br />

Zustand als eigenes Versagen und glauben,<br />

sie hätten bei der Freizeitgestaltung<br />

einen Fehler gemacht. Dann wird dem<br />

Sprössling von A bis Z allerlei vorgeschlagen,<br />

was diesen Zustand flugs beseitigen<br />

soll.<br />

Keine gute Idee. Denn Langeweile hat<br />

etwas Positives: Sie ist so unangenehm<br />

fürs Kind, dass es aktiv wird, um sie zu<br />

vertreiben. So entstehen oft neue, tolle<br />

Spielideen. Sie werden überrascht sein,<br />

wie kreativ Langeweile macht!<br />

Das Einzige, was Sie also tun sollten,<br />

ist zugleich das Schwierigste: das Langeweilegestöhne<br />

Ihres Kindes aushalten.<br />

Bitte nicht zum Beschäftigungsguru mutieren!<br />

Das würde die Kreativität des<br />

Kindes bremsen. Beim Kleinkind kann<br />

es hin und wieder sinnvoll sein, einen<br />

Spielanreiz zu schaffen – ihm beispielsweise<br />

eine Portion Nudeln für den<br />

Kaufladen in die Hand zu drücken.<br />

Aber spätestens im Schulalter sollten Sie<br />

nicht mehr als ein mitfühlendes »Dir ist<br />

langweilig? Das tut mir leid« von sich<br />

geben. Meist trollen sich Kinder dann<br />

maulend ins Zimmer und finden selbst<br />

eine Beschäftigung.<br />

Wer die Fantasie seines Kindes beflügeln<br />

will, kann auf die Frage »Was soll<br />

ich denn machen?« knapp antworten:<br />

»Ich mache dir drei Vorschläge.« Und<br />

nach diesen sollte wirklich Schluss sein.<br />

Denn Sie werden merken: Einem Sprössling<br />

in Langeweilestimmung kann man<br />

eh fast nichts recht machen.<br />

Inge wunderte sich, dass von ihrer Tochter<br />

nichts zu sehen und zu hören war, obwohl<br />

Marlene einige Zeit zuvor über Langeweile<br />

gestöhnt hatte, was sie ihrerseits nur<br />

mit einem kurzen »Aha« und einem liebevollen<br />

Blick quittiert hatte. Als Inge<br />

kurze Zeit später am Kinderzimmer vorbeikam,<br />

sah sie ein zufriedenes Mädchen,<br />

das mit Schachteln und Döschen im Bettschubkasten<br />

eine Apotheke eingerichtet<br />

hatte. Eine ganz neue Erfindung!

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