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ELTERN TRICKKI STE

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172<br />

UNTERWEGS<br />

viel wie zweieinhalb Tafeln Schokolade!«<br />

»Krieg ich dann eine Schokolade?«).<br />

Deshalb greift in vielen Fällen am besten<br />

der schlichte Satz: »Nein, man kann<br />

nicht alles haben.« Positiv betrachtet, ist<br />

die Bettelfalle Supermarkt ein Trainings-<br />

lager. Hier lernt ein Kind konsequenter<br />

Eltern, dass es sehr viel gibt, was es weder<br />

haben kann noch haben muss. Es<br />

lernt irgendwann, der Fülle zu widerstehen<br />

– und im Idealfall sogar vergleichend<br />

auszuwählen.<br />

LERNORT WURSTTHEKE<br />

Die magische Fleischwurstscheibe<br />

EIN RENNER UNTERWEGS ist die Metzgerei.<br />

Wer hätte als Kind nicht dem<br />

Moment entgegengefiebert, bis die Fleischereifachverkäuferin<br />

die ersehnte Frage<br />

stellt: »Möchtest du eine Wurst haben?«<br />

Die Formulierung könnte glatt<br />

Weltkulturerbe werden. Zum einen wegen<br />

ihres Erinnerungswerts an selige<br />

Kinderzeiten, vor allem aber als Trainingsmethode.<br />

Denn die Wursttheke<br />

ist ein prima Lernort fürs Geduldüben<br />

und Dankesagen: So groß die Vorfreude<br />

auf die Scheibe Fleischwurst beim Kind<br />

auch ist, so genau weiß es, dass gewartet<br />

werden muss, bis Mama an die Reihe<br />

und der magische Satz über die Lippen<br />

der Verkäuferin kommt. Wird die ersehnte<br />

Wurst über die Theke gereicht,<br />

ist dies ein guter Moment, um das Dankesagen<br />

zu üben (siehe Seite 82). Warten,<br />

Wurst, danke – ein klarer Ablauf.<br />

Hoffentlich behalten alle Fleischereifachverkäuferinnen<br />

dieser Welt diese<br />

Reihenfolge bei, denn letztens sah ich,<br />

wie einem quengelnden Kind die ersehnte<br />

Scheibe vorab gereicht wurde! In<br />

solch einem Fall wäre es an Mama oder<br />

Papa, einzuschreiten und etwas wie<br />

»Nein danke, wir warten gerne, bis wir<br />

dran sind« zu erklären. Denn sonst lernt<br />

das Kind fatalerweise, dass Quengeln<br />

schneller zum Ziel führt!<br />

Die Faszination der Wursttheke ist oft<br />

größer, als Erwachsene denken. Stella<br />

sprang mit elf Jahren noch gern bei dem<br />

Metzger mit aus dem Auto, bei dem es für<br />

Kinder ungewöhnlicherweise ein Stück<br />

Wiener Würstchen gab.

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