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ELTERN TRICKKI STE

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KONFLIKTE VEREINT LÖSEN<br />

KONFLIKTE ZWISCHEN GROSS UND KLEIN<br />

gibt es oft: Die Tochter hat nicht nur<br />

das Blatt, sondern auch den Tisch bemalt.<br />

Der Sohn hat beim Versteckspiel<br />

die Blumen im Beet zertreten. Die Geschwister<br />

sind nicht zur vereinbarten<br />

Zeit zum Abendessen gekommen. Erwachsene<br />

neigen dazu, bei solchen<br />

Konflikten zu bestimmen, wie mit dem<br />

Malheur umgegangen wird: Sie greifen<br />

übel gelaunt zum Wischlappen, verdonnern<br />

das Kind zum Einpflanzen der<br />

neuen Blumen oder verbieten das Spiel<br />

am nächsten Tag. Solche Reaktionen<br />

sind manchmal unumgänglich. Aber sie<br />

haben zwei negative Aspekte: Entweder<br />

löffelt der Erwachsene statt des kleinen<br />

Verursachers die eingebrockte Suppe<br />

aus – wie im ersten Fall –, oder das Kind<br />

empfindet die »von oben« angeordnete<br />

Lösung unter Umständen als übergestülpt<br />

– wie in den beiden anderen Beispielen.<br />

Das Pflanzen wird dann bockig<br />

erledigt, oder das Kind stänkert wegen<br />

des Spielverbots herum.<br />

Hilfreich ist es, das große Lösungspotenzial<br />

zu nutzen, das im Kind selbst<br />

»Was schlägst du vor?«<br />

liegt. Das ermöglicht echtes Einsehen<br />

statt des Sich-aus-der-Affäre-Ziehens<br />

oder bloßen Gehorchens. Schon vor der<br />

Kindergartenzeit lässt sich dieses Potenzial<br />

anzapfen. Fragen Sie mit Blick auf<br />

den beschmierten Tisch einfach: »Und<br />

was machen wir jetzt?« Sie werden erstaunt<br />

sein, welche Ideen das beim<br />

Sprössling freisetzt. Kinder finden oft<br />

von ganz allein eine passende Lösung:<br />

»Du gehst raus, ich mache das alleine<br />

weg«, könnte zum Beispiel eine Antwort<br />

der Tochter sein. Der Sohn will<br />

vielleicht neue Blümchen kaufen. Und<br />

die Geschwister malen fürs pünktliche<br />

Nach-Hause-Kommen eine Fahne, die<br />

zur abgesprochenen Zeit an den Balkon<br />

gehängt wird und ab jetzt »Heimkommen«<br />

signalisiert.<br />

Ist das Kind an der Lösung des Konflikts<br />

beteiligt, setzt es das Ergebnis mit<br />

größerer Tatkraft um als eine reine Elternidee.<br />

Es steht dahinter. Erwachsener<br />

und Kind sind in diesem Moment<br />

keine Gegner, sondern Partner. Dabei<br />

muss eins klar bleiben: Das Kind bestimmt<br />

zwar mit, aber Sie entscheiden,<br />

welche Lösung realisiert wird. Denn Sie<br />

als Eltern sind Erzieher (ein besseres<br />

Wort wäre Lebenstüchtigmacher).<br />

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