ELTERN TRICKKI STE
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MITEINANDER<br />
und ich zähle, wie viele Sekunden du<br />
brauchst, bis du wieder bei mir bist. Achtung,<br />
fertig, los! Eins, zwei …« Das hat<br />
bei uns immer geklappt. Denn die laute<br />
Stimme begleitet das Kind, es fühlt sich<br />
nicht allein. Zudem kitzelt dieses »Stoppuhr-Zählen«<br />
den Ehrgeiz. Auch die eigene<br />
Stimme hilft dem Sprössling, wenn er<br />
selber lauthals singt (siehe Universalrezept<br />
19, Seite 134). Handelt es sich um<br />
eine Furcht in außergewöhnlicher Situation<br />
(zum Beispiel der Gang zum WC<br />
in einem Restaurant), können Sie oder<br />
ein anderes Kind den kleinen Angsthasen<br />
ausnahmsweise (!) begleiten.<br />
Die Angst vor Monstern lässt sich mit<br />
einer alten Spraydose bekämpfen, die<br />
zur Monster-Abwehrwaffe deklariert<br />
wird. Wirkungsvoll ist auch, die Mons-<br />
ter vom Kind malen zu lassen, anschließend<br />
mit netten Details zu verwandeln<br />
und den Wesen so den Schrecken zu<br />
nehmen. Oder die Monster werden in<br />
einen Käfig gesperrt (gemalt). Als Beistand<br />
können Sie zudem Buch-Helden<br />
aktivieren: Pippi Langstrumpf, Kalle<br />
Blomquist, bei Größeren Harry Potter<br />
und viele andere Kinderfiguren machen<br />
Mut, weil sie vorleben, wie sich mit<br />
Angst umgehen lässt. Natürlich können<br />
Sie Ängste auch ins Abendgebet einbinden<br />
und mit Wünschen für Schutz und<br />
guten Schlaf verknüpfen. In jedem Fall<br />
ist für Ihr Kind das Gefühl existenziell,<br />
auch als Angsthäschen geliebt zu werden.<br />
Wer in dunklen Momenten unterstützt<br />
wird, verkraftet sie besser und<br />
geht gestärkt aus ihnen hervor.<br />
»AUA« ERNST NEHMEN<br />
Was wie und wo schmerzt, ist subjektiv<br />
DIE SZENE KENNEN SIE VIELLEICHT: Ein<br />
Junge fällt hin, zeigt sein Knie weinend<br />
den Eltern, und die sagen: »Stell dich<br />
nicht so an«, »Da ist doch nix« oder<br />
»Das tut doch gar nicht weh«. So werden<br />
die Empfindungen des Kindes als<br />
unangemessen oder falsch abgebügelt –<br />
was diesem überhaupt nicht hilft. Wiederholt<br />
sich das einige Male, kann es<br />
sein, dass das Kind die Eltern künftig<br />
mit Empfindungen nicht mehr »belästigt«<br />
– allerdings auch nicht mit schönen.<br />
Denn wer holt sich schon gern eine<br />
Abfuhr? Genauso ungünstig ist Dramatisieren.<br />
Angesichts eines aufgeschürften<br />
Knies »Meine Güte! Wie sieht das<br />
denn aus!« zu rufen ist übertrieben und