ELTERN TRICKKI STE
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ELTERN TRICKKI STE
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hasst, die »nur ein Löffelchen« ankündigten<br />
und dann den Teller vollhäuften.<br />
Sinnvoll ist es, dem Kind das Warum<br />
des Probierhäppchens zu erklären: nämlich<br />
dass der Geschmack sich ändert.<br />
Vielleicht haben Sie das sogar an sich<br />
selbst beobachtet? Ich mochte bis Anfang<br />
20 keinen Fisch – jetzt liebe ich ihn.<br />
Was gestern verschmäht wurde, kann<br />
heute als lecker empfunden werden.<br />
Deshalb lohnt es sich, bei wiederkehrenden<br />
ungeliebten Speisen »alle Jahre<br />
wieder« ein Probierhäppchen aufzutischen.<br />
»Es wäre doch ärgerlich«, können<br />
Sie, dem Kind tief in die Augen blickend,<br />
erklären, »wenn du jetzt etwas<br />
ALLES AUFESSEN?<br />
WER SEINEM KIND DEN TELLER FÜLLT,<br />
sollte respektieren, wenn es satt ist, bevor<br />
es aufgegessen hat. Es gilt, die individuelle<br />
innere Satt-Grenze zu kultivieren! Es<br />
ist schön, wenn ein Mensch sie hat und<br />
sich nach ihr richtet. Anders ist es, wenn<br />
das Kind geübt ist, sich sein Essen selbst<br />
zu nehmen. Dann gilt die Faustregel:<br />
»Was du dir auf den Teller füllst, isst du<br />
Das kommt darauf an<br />
Leckeres verpasst, nur weil du es vor<br />
einem Vierteljahr nicht mochtest.«<br />
Stella mochte kein Sauerkraut. Als ich es<br />
nach etlichen Monaten wieder mal kochen<br />
wollte, zog sie ein Gesicht und meinte,<br />
wenn es dieses Gemüse geben müsse, dann<br />
besser am nächsten Tag, wenn ihre Freundin<br />
Sophia zu Besuch sei. Die liebe Sauerkraut.<br />
Gesagt, getan. Sophia schmeckte es,<br />
und von Stella verlangte ich, dass sie zumindest<br />
ein Probierhäppchen koste. Siehe<br />
da: Sie futterte drei Portionen!<br />
auch.« Bleiben Sie hart, wenn die letzte<br />
Gabel Erbsen plötzlich verweigert wird,<br />
sonst kann das zur Angewohnheit werden.<br />
Will Ihr Kind partout und vielleicht<br />
unter Tränen einen größeren Rest nicht<br />
aufessen, bieten Sie als Ausweg an: »Du<br />
darfst den Rest ausnahmsweise stehen<br />
lassen und am Abend essen. Aber vorher<br />
gibt’s nichts anderes.« Ein Nebeneffekt<br />
ist, dass das Kind den sorgsamen Umgang<br />
mit Lebensmitteln lernt. Es begreift:<br />
Ich nehme mir so viel, wie ich brauche.<br />
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