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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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Aspekte von Sicherheit: Die Lage in<br />

<strong>Afghanistan</strong> und den pakistanischen<br />

Grenzgebieten zum Jahresende 2008<br />

Glaubt man westlichen Medien, die in <strong>Afghanistan</strong> einen bevorstehenden<br />

Sieg der Taliban befürchten, so geht deren Strategie<br />

auf, mithilfe gezielter Anschläge und immer professionellerer<br />

Propaganda den durch den Westen abgesicherten Wiederauau<br />

zum Scheitern zu bringen und damit die afghanische Regierung<br />

nachhaltig zu schwächen. Tatsächlich waren sowohl die Zentralregierung<br />

von Hamid Karsai als auch die militärische Präsenz<br />

der ISAF bislang nicht in der Lage, die gewaltbereite Opposition<br />

in <strong>Afghanistan</strong> <strong>zur</strong>ückzudrängen.<br />

In den Südprovinzen tobte 2008 ein regelrechter Krieg. Als<br />

Schreckgespenst für die NATO gilt seit dem Frühjahr 2007 das<br />

südafghanische Helmand. Große Teile der Provinz befanden<br />

sich bis zum Spätherbst 2007 unter Kontrolle der Taliban. Diese<br />

setzten militärische Schwerpunkte nach Belieben. Allein in den<br />

nördlichen Distrikten Naw Zad, Musa Kala, Kajaki und Sangin<br />

kamen vermutlich 2000 ihrer Kämpfer zum Einsatz. Als Ergebnis<br />

gewaltsamer Auseinandersetzungen flohen mehrere Tausende<br />

Menschen aus der Region. Der Einfluss der Regierung<br />

beschränkte sich lediglich auf den Großraum der Provinzhauptstadt<br />

Lashkar Gar sowie auf wenige Ortschaen mit internationaler<br />

Truppenpräsenz. Die Stammesältesten haen kaum die<br />

Möglichkeit und vielfach nicht den Wunsch, den Goeskriegern<br />

nachhaltigen Widerstand entgegenzusetzen.<br />

2008 konnten die Taliban ihre spektakulären Operationen<br />

des Vorjahres nicht wiederholen. ISAF gelangen im Verbund mit<br />

afghanischen Sicherheitskräen in Helmand militärische Erfolge<br />

gegen deren mangelha koordinierten Einheiten. Dennoch blieb<br />

dort die Lage für die westlichen Kräe – nun zunehmend mit<br />

asymmetrischen Bedrohungsszenarien konfrontiert – prekär.<br />

In anderen Landesteilen – so beispielsweise in Kundus und<br />

im Westen des von Deutschland geführten Regional Command<br />

North – nahm 2008 die Gewalt sogar deutlich zu. Selbst und<br />

gerade in der Hauptstadt Kabul ereigneten sich weltweit beachtete<br />

Anschläge. Standen Anfang 2007 etwa 44 000 Soldaten<br />

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