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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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I. Historische Entwicklungen<br />

ein Miel, um die pakistanische Regierung und ihre Sicherheitskräe<br />

aus dem eigenen Einflussbereich hinauszudrängen. Die<br />

OMF ihrerseits gingen – ebenso wie in <strong>Afghanistan</strong> – in der Vergangenheit<br />

immer wieder gegen widerspenstige Stammesführer<br />

vor, bedrohten oder töteten Älteste, die mit Regierung und Militär<br />

zusammenarbeiteten.<br />

Die Grenze zu <strong>Afghanistan</strong> sichert Pakistan mit etwa 1100<br />

permanenten Kontroll- und Beobachtungsposten, das Land ist<br />

jedoch zu einer wirksamen Überwachung nicht in der Lage. Die<br />

Schwierigkeiten effektiver Kontrolle illustriert der Umstand,<br />

dass nur drei von 100 Grenzgängern überhaupt über Ausweise<br />

verfügen. Auf pakistanischer Seite tun überwiegend Einheiten<br />

des territorial organisierten Frontier Corps Dienst, das in der<br />

Nordwestprovinz (Hauptquartier in Peschawar) über rund<br />

35 000 Mann und in Belutschistan (Hauptquartier in Quea)<br />

über etwa 40 000 Mann verfügt. Die paramilitärischen »Corps«<br />

(Regimenter) rekrutieren sich aus den Stämmen der Region.<br />

Die pakistanische Armee befindet sich ebenfalls an der Grenze<br />

im Einsatz. Zusammen mit Polizeikräen düre die pakistanische<br />

Regierung damit über nahezu 100 000 Mann an Sicherheitskräen<br />

verfügen, von denen jedoch nur ein kleiner Teil<br />

tatsächlich an der Grenze im Einsatz stehen. Mit Ausnahme<br />

einiger Spezialverbände weisen diese einen niedrigen Ausbildungsstand<br />

auf und sind überwiegend nicht <strong>zur</strong> Bekämpfung<br />

der hoch motivierten Aufständischen in der Lage, zumal ihre<br />

Angehörigen selbst fest in die örtlichen Stammes- und Clanstrukturen<br />

integriert sind.<br />

Die Afghanische Grenzpolizei (Afghan Border Police, ABP)<br />

auf der anderen Seite hat landesweit eine Soll-Stärke von 18 000<br />

Mann, erreicht diesen Personalbestand bislang aber nicht einmal<br />

ansatzweise. Sie wird unterstützt durch Truppen der ISAF<br />

und der afghanischen Streitkräe. Auch die ABP leidet unter<br />

erheblichen Defiziten bei Ausbildung und Ausrüstung, ihr<br />

Personal stammt überwiegend aus dem grenznahen Raum. In<br />

Einzelfällen profitieren selbst ranghohe Offiziere vom grenzüberschreitenden,<br />

illegalen Handel. Monatelang ausbleibende<br />

Gehaltszahlungen erschweren die konsequente Verfolgung<br />

krimineller Elemente ebenso wie die Einflüsse der Stammesloyalität.<br />

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