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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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Der sowjetische Einmarsch in <strong>Afghanistan</strong><br />

und die Besatzung von 1979 bis 1989<br />

Während in Westeuropa und in den Vereinigten Staaten die Familien<br />

Weihnachten feierten, landeten in der Nacht vom 25. auf<br />

den 26. Dezember 1979 die ersten von 7000 sowjetischen Elitesoldaten<br />

der 103. Lulandedivision aus dem weißrussischen<br />

Witebsk in Kabul. Sie nahmen zunächst den Flughafen und<br />

wenig später die zentralen Punkte der Hauptstadt in Besitz.<br />

Unter dem Decknamen »Schtorm (Sturm) – 333« erreichten Teile<br />

einer insgesamt 650 Mann starken Sondereinheit des KGB (Speznas,<br />

Truppen besonderer Bestimmung) am 27. Dezember den<br />

Regierungspalast nahe der Stadt. Spezialkräe in afghanischen<br />

Uniformen liquidierten den afghanischen Präsidenten und Führer<br />

der regierenden Demokratischen Volkspartei <strong>Afghanistan</strong>s<br />

(DVPA), Hafisullah Amin. Als seinen Nachfolger setzte die sowjetische<br />

Führung Babrak Karmal ein, wie Amin Gründungsmitglied<br />

der DVPA.<br />

Kurz nach den erfolgreichen Operationen in Kabul und der<br />

Besetzung mehrerer kleinerer Flugfelder im Land überschrien<br />

Verbände der 5. und 108. Motorisierten Schützendivisionen den<br />

Fluss Amudarja, die südliche Grenze der UdSSR zu <strong>Afghanistan</strong>.<br />

Im weiteren Verlauf stießen mechanisierte Bodentruppen<br />

unter Nutzung der Ringstraße vor. Der Angriff gehörte zu den<br />

größten militärischen Operationen, die sowjetische Streitkräe<br />

in der Nachkriegszeit außerhalb der UdSSR durchgeführt haben.<br />

Der sowjetische Vormarsch traf in einigen Städten zwar auf den<br />

Widerstand afghanischer Truppen, doch gelang es der Führung<br />

in Moskau bis zum Januar 1980 nahezu ungehindert, im Landmarsch<br />

sowie im Lutransport 80 000 Mann nach <strong>Afghanistan</strong><br />

zu verlegen. Widerstand gegen eine derartige Streitmacht erschien<br />

chancenlos.<br />

Die Besetzung des Landes war der Auakt für einen mehr als<br />

neun Jahre währenden Krieg zwischen den sowjetischen Truppen<br />

und der Armee einer neu installierten kommunistischen<br />

Regierung in Kabul auf der einen sowie einer Streitmacht von<br />

Stammeskriegern auf der anderen Seite. Die sowjetische Intervention<br />

rief einen »Heiligen Krieg« (Dschihad) hervor, den die<br />

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