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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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SKA/IMZBw/Timo Beylemans<br />

Traditionelle Wirtschaftsformen<br />

sowohl durch einen hohen Anteil an kleinbäuerlichen Strukturen<br />

(ungefähr zwei Driel) als auch – vor allem in West- und<br />

Teilen Nordafghanistans – durch augenfällige Großgrundbesitzstrukturen<br />

geprägt (ein Driel der Erntefläche), wobei die Größenklassen<br />

je nach Anbauprodukten und Bodengüte schwanken.<br />

Großer Landbesitz ist mit Herrschasstrukturen verbunden, die<br />

sich aus den Eliten der Stämme, der Fürstenfamilien und auch<br />

der religiösen Würdenträger ableiten. In jüngster Zeit sind ökonomisch<br />

einflussreiche Schichten wie städtische Händler und bewaffnete<br />

Kommandeure hinzugekommen, die von Gewaltwirtscha<br />

und Drogenhandel profitieren. Ihren Einfluss machen sie<br />

geltend und sichtbar, indem sie sowohl in den Handel als auch<br />

in Landbesitz investieren. Die Betriebsgrößen sind hingegen<br />

überwiegend kleinteilig, da auch Großgrundeigentum bei näherem<br />

Hinsehen in eine Vielzahl ausgegliederter Pachtbetriebe<br />

zerfällt. Regionale Unterschiede sind hinsichtlich Teilbau- und<br />

Pachtstrukturen zu berücksichtigen.<br />

Staatliche Großbetriebe im Norden <strong>Afghanistan</strong>s stellen eine<br />

Ausnahme von der weitgehend privatwirtschalich organisierten<br />

Landwirtscha dar. Der Norden des Landes diente als Experimentier-<br />

und Expansionsfeld. So ist auch die 1940 erfolgte Einfüh-<br />

Nomadenjunge mit seiner Ziegenherde in der Nähe Kabuls.<br />

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