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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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Die Anfänge <strong>Afghanistan</strong>s<br />

brachte, gibt diese Sichtweise die Realität nur bedingt wieder.<br />

Als tatsächliches Datum für den Beginn der afghanischen Nationalgeschichte<br />

bietet sich vielmehr die Regierungszeit Abdurrachmans<br />

von 1880 bis 1901 an. Während dieser Zeitspanne versahen<br />

die britischen und russischen Kolonialmächte das halbautonome<br />

Protektorat <strong>Afghanistan</strong> mit festen politischen und territorialen<br />

Grenzen, innerhalb derer Emir Abdurrachman staatliche Strukturen<br />

auauen konnte.<br />

»Highway of Conquest«<br />

In der Geschichtsschreibung wird <strong>Afghanistan</strong> als militärisches<br />

und wirtschaliches »Durchgangsland« oder »Highway of<br />

Conquest« bezeichnet. Tatsächlich ist die Historie dieser Region<br />

dadurch geprägt, dass immer wieder unterschiedlichste Völker<br />

von Zentralasien aus in diesen Landstrich einfielen, sich hier für<br />

kurze Zeit niederließen und dann weiter in Richtung Indischen<br />

Subkontinent zogen oder von neuen Eindringlingen dorthin<br />

abgedrängt wurden. Seinen Ruf als Durchgangsland erwarb<br />

sich das heutige <strong>Afghanistan</strong> bereits in der zweiten Häle des<br />

zweiten vorchristlichen Jahrtausends, als die Indoarier vom iranischen<br />

Hochplateau und dem Tiefland von Turan (das heutige<br />

Usbekistan und Turkmenistan) aus über den Khaiber-Pass in die<br />

nordindische Tiefebene einfielen. Wo »Ariana«, die legendäre<br />

Heimat der Indoarier, gelegen haben könnte, ist bis heute umstrien.<br />

In den folgenden Jahrhunderten entstanden sich gegenseitig<br />

ablösende Königreiche und Fürstentümer, die selten mehr<br />

als wenige Generationen währten und dann meist durch die<br />

Ankun eines neuen Nomadenvolks zerstört wurden. Erstaunlich<br />

bleibt die geografische Ausdehnung vieler dieser Imperien.<br />

Manche reichten von den Steppen Zentralasiens bis in die indische<br />

Gangesebene. Zu nennen sind vor allem das Griechisch-<br />

Baktrische Reich (Mie 3.-1. Jahrhundert v.Chr.), das aus dem<br />

zerfallenden Imperium Alexanders des Großen hervorging und<br />

fast zwei Jahrhunderte Bestand hae, und das Kuschan-Reich<br />

(45 n.Chr.-173 n.Chr.), das sich zu einer ökonomischen und kulturellen<br />

Drehscheibe zwischen dem Römischen Reich im Westen<br />

sowie China im Osten und Indien im Süden ausbildete.<br />

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