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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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Krieg und Kampf in <strong>Afghanistan</strong><br />

Während der letzten 200 Jahre seiner <strong>Geschichte</strong> konnte <strong>Afghanistan</strong><br />

viermal einer globalen Supermacht Paroli bieten: In<br />

den Jahren von 1838-1842 und 1878-1879 sowie 1919 dem Britischen<br />

Empire, zwischen 1979 und 1989 der damaligen Sowjetunion.<br />

Sowohl die drei Anglo-Afghanischen Kriege als auch der<br />

Widerstand gegen die Sowjetunion waren asymmetrische Kriege,<br />

in denen jeweils eine hoch gerüstete Militärmacht versuchte,<br />

mit konventionellen Mieln gegen überwiegend dezentral<br />

organisierte und mit Guerillataktik operierende Kräe vorzugehen.<br />

Weder das Empire noch die Sowjetunion waren in der<br />

Lage, den Widerstand im Land dauerha zu unterbinden. Nach<br />

dem letzten Anglo-Afghanischen Krieg erlangte <strong>Afghanistan</strong> im<br />

Jahr 1919 schließlich seine Unabhängigkeit, und 70 Jahre später<br />

haben die finanziellen, personellen sowie politischen Kosten<br />

der sowjetischen Intervention während der 1980er-Jahre dazu<br />

beigetragen, dass sich die globalstrategischen Konstellationen<br />

nach dem Scheitern der UdSSR am Hindukusch zu verändern<br />

begannen.<br />

<strong>Afghanistan</strong> war immer ein Spielball im globalpolitischen<br />

Kräemessen sowohl des 19. als auch des 20. Jahrhunderts. Der<br />

Auslöser für das Vordringen britisch-indischer Truppen aus<br />

dem heutigen indisch-pakistanischen Gebiet waren Ereignisse<br />

auf einem anderen Kontinent. Am Ende des 18. Jahrhunderts<br />

hielten Napoleons Truppen einen Großteil Europas besetzt. Im<br />

Jahr 1798 startete der Feldherr mit der Landung im heutigen<br />

Ägypten ein kurzes koloniales Abenteuer, auf welches das Britische<br />

Empire umgehend reagierte und ihn im Jahr 1802 wieder<br />

aus der nordafrikanischen Region vertrieb. Ein weiterer Akteur,<br />

nämlich das zaristische Russische Reich, sah sich nun an seiner<br />

Südflanke sowohl im Osten, also in Britisch-Indien, als auch im<br />

Westen, auf der arabischen Halbinsel, von Großbritannien bedrängt<br />

und rückte seinerseits gegen Süden in Richtung Kaukasus<br />

und somit gegen den heutigen Iran vor. Der vierte Akteur,<br />

das Osmanische Reich, war zu dieser Zeit schon zu schwach,<br />

um dem Britischen Empire dauerhaen Widerstand entgegensetzten<br />

zu können, sodass um die Wende zum 19. Jahrhundert<br />

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