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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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In den Regionen <strong>Afghanistan</strong>s – im Bild eine Marktszene aus der Provinzhauptstadt<br />

Kundus – beeinflussen die sozialen, ethnischen und<br />

kulturellen Strukturen die Machtverteilung ebenso wie die praktizierten<br />

Formen von Entscheidungsfindung und Problemlösung. In den multi-<br />

ethnischen Nordprovinzen begünstigt eine kaum überschaubare Gemengelage<br />

solcher Bedingungen die Ausbildung kleiner Herrschaftsbereiche,<br />

erleichtert dadurch aber auch dem Zentralstaat den Zugriff. Demgegenüber<br />

machen es die relativ einheitliche Besiedelung im Paschtunengürtel<br />

und im Zusammenhang damit das weithin akzeptierte Stammesgesetz<br />

(Paschtunwali) der Regierung in Kabul schwer, dort ihren Einfluss auszubauen.<br />

Zwei Beispiele für die regionale Vielfalt <strong>Afghanistan</strong>s sind die Provinzen<br />

Paktia, mit etwa 550 000 Einwohnern (davon 120 000 in der Hauptstadt<br />

Gardes) im Südosten an der pakistanischen Grenze gelegen, und Kundus<br />

im Norden, Sitz eines deutschen Provincial Reconstruction Teams<br />

(PRT). In Kundus, Drehscheibe für Wirtschaft und Verkehr in der Nordregion,<br />

gliedert sich die Bevölkerung von etwa 800 000 Menschen (davon<br />

120 000 in der Hauptstadt) in zahlreiche ethnische Gruppen auf. Unter<br />

dem Mantel einer bislang insgesamt stabilen Sicherheitslage vollziehen<br />

sich in der Provinz Macht- und Verteilungskämpfe, die ausländischen Beobachtern<br />

nicht selten verborgen bleiben.<br />

picture alliance/dpa/Boris Roessler

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