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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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Der afghanische Bürgerkrieg<br />

Der Abzug der sowjetischen Truppen aus <strong>Afghanistan</strong> bedeutete<br />

keineswegs das Ende der Kampandlungen. Noch drei Jahre<br />

lang konnte sich das kommunistische DVPA-Regime unter Nadschibullah<br />

durch die Unterstützung privater Milizen und sowjetischer<br />

Militär- und Nahrungsmielhilfen an der Macht halten.<br />

Erst nachdem sich die USA und die Sowjetunion 1991 darauf<br />

verständigt haen, sämtliche Unterstützung für <strong>Afghanistan</strong><br />

zum 1. Januar 1992 einzustellen – ein Zeitpunkt, der dann kurioserweise<br />

mit der Auflösung der Sowjetunion zusammenfiel –,<br />

wechselten die bis dato regierungstreuen Milizen auf die Seite<br />

der Widerstandsparteien.<br />

Aus heutiger Perspektive mutet es verblüffend an, dass die<br />

Mudschaheddin weder für den Fall des sowjetischen Truppenabzugs<br />

noch für den des Regierungssturzes eine erkennbare Strategie<br />

<strong>zur</strong> politischen Neugestaltung <strong>Afghanistan</strong>s parat haen<br />

und es nicht verstanden, aus diesen Ereignissen politisches Kapital<br />

zu schlagen. Ein Blick <strong>zur</strong>ück in die 1980er-Jahre offenbart<br />

jedoch den Grund für die fehlende Organisationskra: Unter<br />

den Widerstandsparteien gab es erhebliche interne Differenzen,<br />

die seit Mie der 1980er-Jahre häufig in offene Kämpfe mündeten.<br />

Machtpolitische Interessen und die persönliche Rivalität<br />

zwischen Achmad Schah Massud und Gulbuddin Hekmatyar<br />

bestimmten die Regierungsübernahme der Widerstandsparteien<br />

am 28. April 1992 (auf den Tag genau 14 Jahre nach der »Saur-<br />

Revolution«) wie auch den Verlauf des kurz darauf beginnenden<br />

Bürgerkriegs.<br />

Machtverteilung unter Siegern<br />

Trotz der Übereinküne von Peschawar (27. April 1992) und Islamabad<br />

(7. März 1993) zwischen Vertretern der Widerstandsparteien,<br />

die mehr oder weniger detaillierte »Fahrpläne« für<br />

die Regierungsbildung bis zu unabhängigen Wahlen vorsahen,<br />

waren die ehemaligen Mudschaheddin nicht in der Lage, ihre<br />

Macht zu konsolidieren. Den Abkommen mangelte es an Legi-<br />

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