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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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Opium als Wirtschaftsmotor: Drogenökonomie ohne Alternativen?<br />

In den letzten zehn Jahren ließ sich eine hohe Dynamik<br />

hinsichtlich der Ausbreitung der Anbaugebiete beobachten.<br />

Während 1999 lediglich 18 von 34 Provinzen Schlafmohn kultivierten,<br />

waren zwischen 2003 und 2006 fast alle – nämlich 28<br />

– Verwaltungseinheiten betroff en, 2007 noch 21, 2008 nur 16.<br />

Auch hier bestehen erhebliche regionale Unterschiede: Einer<br />

kleinen Zahl von Distrikten und einzelnen Provinzen mit außerordentlich<br />

hohen Anbauraten steht eine opiumfreie Mehrheit<br />

gegenüber.<br />

Steigende Produktionszahlen sind nicht allein mit der Armutssituation<br />

der Bevölkerung zu erklären, denn es sind gerade<br />

nicht die ärmsten Provinzen, in denen großfl ächig angebaut<br />

wird. Bei genauerer Betrachtung scheint eine Zentrum-Peripherie-Erklärung<br />

eher plausibel: Opium produzieren vor allem die<br />

weiter abgelegenen Regionen, die über keine alternativen legalen<br />

Einkommensmöglichkeiten verfügen. Fruchtbares Land ist<br />

knapp, Dürre und Klimaverhältnisse vernichten immer wieder<br />

die Ernten herkömmlicher Anbaukulturen. In vielen ländlichen<br />

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ullstein bild/Roger Viollet

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