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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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I. Historische Entwicklungen<br />

Herat forderten 5000 Tote, darunter 50 sowjetische Militärberater<br />

und ihre Familienangehörigen. Sie waren der Auakt für schwere<br />

Kämpfe, in deren Verlauf Teile der Provinzen Kunar und Paktia<br />

und selbst einzelne Stadtviertel von Kabul an aufständische<br />

Milizen verloren gingen.<br />

Hae die Führung der »Chalk« es noch verstanden, ihre Rivalen<br />

innerhalb der DVPA auszuschalten, so erwies sie sich nun<br />

mit der militärischen Bedrohung überfordert. Amin wurden Verbindungen<br />

zum amerikanischen Geheimdienst CIA, <strong>zur</strong> Regierung<br />

Pakistans und zu islamistischen Führern nachgesagt. Nach<br />

einem erfolglosen Aentat gegen ihn ging Amin gewaltsam<br />

gegen die Anhänger Tarakis vor und ließ diesen am 9. Oktober<br />

1979 ermorden. In den Wochen vor dem sowjetischen Einmarsch<br />

versuchte Amin in völliger Verkennung der eigenen Lage seine<br />

Position gegenüber der sowjetischen Führung zu stärken, indem<br />

er demonstrativ die Kontakte zu den USA ausbaute. Für die sowjetische<br />

Führung wurde er endgültig untragbar.<br />

Letztlich düre für die Intervention – in Übereinstimmung<br />

mit der Breschnjew-Doktrin und der Angst vor einer unsicheren<br />

Südflanke – ausschlaggebend gewesen sein, dass Moskau das Erstarken<br />

eines militanten Islams befürchtete. Dies war aus sowjetischer<br />

Sicht eine erhebliche Bedrohung der eigenen Interessen. Mit<br />

der DVPA, deren Führer annahmen, sie könnten die UdSSR für<br />

Mudschaheddin<br />

Das Wort Mudschaheddin (Singular: Mudschahed, Mudschahid, Mujahid,<br />

Moudjahid und weitere Schreibweisen) stammt aus dem Persischen<br />

und bezeichnet jemanden, der den »Heiligen Krieg« (Dschihad)<br />

zu seiner eigenen Sache macht und damit den Islam verbreitet oder<br />

schützt. Der Begriff wurde während der sowjetischen Besatzung <strong>Afghanistan</strong>s<br />

von 1979 bis 1989 gebräuchlich und ist seitdem als Selbstbezeichnung<br />

für die Angehörigen islamistischer Guerilla-Gruppen<br />

verbreitet. Mudschaheddin kämpen ebenso während des Balkankrieges<br />

auf der Seite der bosnisch-muslimischen Truppen sowie im<br />

Algerischen Bürgerkrieg, in Kaschmir und im Irak. Aktuell ist zu beobachten,<br />

dass auch die Taliban ihre Kämpfer immer wieder als »Mudschaheddin«<br />

bezeichnen.<br />

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