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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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I. Historische Entwicklungen<br />

Chiari analysiert, wirtschaete das Land herunter, kostete Millionen<br />

Menschen das Leben oder vertrieb sie aus ihrer Heimat. Der<br />

Einmarsch der UdSSR löste einen »Heiligen Krieg« der Mudschaheddin<br />

gegen die kommunistische Zentralregierung in Kabul<br />

und ihre Moskauer Helfer aus. Schon während der Besatzung<br />

wechselten die dabei entstandenen innenpolitischen Koalitionen<br />

ständig. Nach dem sowjetischen Abzug bekämpen sich deren<br />

Führer weiter und zogen <strong>Afghanistan</strong> in einen Bürgerkrieg, an<br />

dessen Ende – so Katja Mielke in ihrem Aufsatz – das Land in<br />

die Einflussbereiche von Warlords und Stammesfürsten zerfallen<br />

war und nun vollends in Schu und Asche lag. Die Folgen der<br />

gewaltsamen Auseinandersetzungen der sowjetischen Besatzung<br />

und des Bürgerkrieg wirken bis heute fort.<br />

Conrad Scheer erläutert die Entwicklung <strong>Afghanistan</strong>s<br />

über die Zeit der Taliban-Herrscha hinaus bis in die Gegenwart.<br />

Schwerpunkt seiner Betrachtung bildet die Frage, welche<br />

Voraussetzungen die Internationale Gemeinscha vorfand, als<br />

sie sich 2001 an den Wiederauau machte, und wo bis heute die<br />

Schwierigkeiten auf dem Weg zu staatlicher und gesellschalicher<br />

Stabilität liegen. Dass der Autor dabei die Taliban-Zeit und<br />

den Wiederauau übergreifend thematisiert, verdeutlicht auf<br />

den ersten Blick, wie wirkungsmächtig die Rolle ist, welche die<br />

Taliban bis heute im Land spielen. Diesen Befund vertie die<br />

anschließende Analyse von Bernhard Chiari. Hier werden im<br />

Überblick jene Faktoren abgehandelt, die sich auf die seit 2007<br />

auf hohem Gefährdungsniveau stagnierende Sicherheitslage<br />

auswirken. Besonderes Augenmerk gilt erstens dem Süden des<br />

Landes und zweitens dem von Deutschland geführten Regional<br />

Command (RC) North, das neun Provinzen zwischen Faryab im<br />

Westen und Badachschan im Osten sowie die beiden deutschen<br />

regionalen Wiederauauteams (Provincial Reconstruction<br />

Teams, PRTs) in Kundus und Faisabad einschließt. Schließlich<br />

sind driens die pakistanischen Grenzgebiete Gegenstand der<br />

Betrachtung, die – überwiegend paschtunisch besiedelt und teils<br />

kaum durch den pakistanischen Staat kontrollierbar – Militante<br />

Oppositionelle Kräe als »Safe Haven« nutzen.<br />

Der zweite Abschni des Bandes »Strukturen und Lebenswelt«<br />

veranschaulicht in insgesamt zwölf Beiträgen die ethnischen,<br />

kulturellen, religiösen und wirtschalichen Regeln, nach<br />

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