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Wegweiser zur Geschichte: Afghanistan - MgFa

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Aspekte von Sicherheit<br />

Um der Sicherheitsproblematik im Grenzgebiet Herr zu werden,<br />

strebt die pakistanische Regierung unter dem am 25. März<br />

2008 vereidigten Premierminister Yousaf Raza Gilani verstärkt<br />

den Dialog mit verhandlungsbereiten Stämmen und den Abschluss<br />

tragfähiger Abkommen an. Zudem sollen die bislang<br />

vernachlässigten paschtunischen Stammesgebiete zukünig vermehrt<br />

von staatlicher Auauhilfe profitieren. Gleichzeitig fördert<br />

der Staat die Rückkehr der in den Grenzgebieten lebenden<br />

Flüchtlinge in ihre Heimat. Als integraler Bestandteil der staatlichen<br />

Strategie gilt schließlich weiterhin die gezielte militärische<br />

Bekämpfung gewaltbereiter Aufständischer. Groß angelegte<br />

Operationen der pakistanischen Streitkräe lösten im Sommer<br />

2008 eine Versorgungskrise in den Ballungszentren der Region<br />

aus und veranlassten mehr als 200 000 Menschen <strong>zur</strong> Flucht.<br />

Im Rahmen einer Initiative <strong>zur</strong> verbesserten Bekämpfung<br />

militanter Strukturen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet<br />

wurden an einigen Stellen die vorhandenen Grenzübergänge<br />

ausgebaut und Grenzzäune verstärkt. Darüber hinaus errichten<br />

<strong>Afghanistan</strong>, Pakistan und die USA gemeinsam betriebene »Joint<br />

Coordination Centers«, welche die Durchlässigkeit der Grenze<br />

verringern sollen. Ob die geplanten Maßnahmen die Präsenz des<br />

pakistanischen Staates in den Grenzgebieten tatsächlich verbessern<br />

kann, bleibt abzuwarten. Neben fehlenden finanziellen Mitteln<br />

wird staatliches Eingreifen dadurch erschwert, dass weder<br />

die zivile Regierung noch das pakistanische Militär Rückhalt in<br />

der Bevölkerung der Stammesgebiete genießen und als Handlanger<br />

des Westens abgelehnt werden.<br />

Mögliche Entwicklungen<br />

Mit der Verschärfung der Sicherheitslage in <strong>Afghanistan</strong> verschlechtern<br />

sich auch die Arbeitsbedingungen der Nicht-Regierungs-Organisationen<br />

(NGOs). Waren Angriffe der Taliban gegen<br />

diese Organisationen bislang eher die Ausnahme, so geraten<br />

sie nun – ebenso wie im Lande arbeitende Journalisten – ebenfalls<br />

ins Visier der Aufständischen. Drohungen – beispielsweise<br />

nachts hinterlassene Warnbriefe – und eine steigende Anzahl direkter<br />

Angriffe und Entführungen sprechen diesbezüglich eine<br />

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