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Bericht der Kommission »Familie und demographischer Wandel

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kleinen Lebenskreisen ein Tor für mehr<br />

Freiheit »an <strong>der</strong> Basis« zu öffnen. Gelingt es,<br />

dieses Tor zu nutzen, dann werden sich<br />

auch die großen Systeme nicht <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

verweigern können, dezentrale<br />

Strukturen zu entwickeln, sich zunehmen<strong>der</strong><br />

Vielfalt zu öffnen <strong>und</strong> – da ihnen dies<br />

nur begrenzt gelingen kann – sich auf<br />

soziale Garantien durch Gr<strong>und</strong>sicherung<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>versorgung zu begrenzen. Dass<br />

dies angesichts <strong>der</strong> Größe <strong>und</strong> des<br />

Gewichts, des politischen Einflusses <strong>und</strong> des<br />

Wi<strong>der</strong>standes <strong>der</strong> sozialpolitischen Besitzstände<br />

zu einer Machtfrage werden muss,<br />

ist offensichtlich. Mit Unterstützung <strong>der</strong><br />

neuen Wirklichkeiten <strong>und</strong> ihrer Prioritäten<br />

für den Einzelnen <strong>und</strong> seine Lebenswelt<br />

kann sie gleichwohl für mehr Subsidiarität<br />

<strong>und</strong> personale Solidarität <strong>und</strong> damit für<br />

mehr Freiheit entschieden werden.<br />

Alles das heißt: Die Familie muss sich praktisch<br />

neu erfinden. Sie wird sich wie<strong>der</strong>finden<br />

in Gestaltungsformen, die ihre Kraft<br />

erneuern, sie für die neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

wappnen, zur Empathie <strong>und</strong> Geborgenheit<br />

befähigen <strong>und</strong> Raum für alle bieten,<br />

die eine Aufgabe <strong>und</strong> Selbstvergewisserung<br />

in einer Gemeinschaft suchen, die solidarisch<br />

ist <strong>und</strong> gleichwohl ihre Individualität<br />

respektiert. Vielleicht wird es eine Generation<br />

dauern. Aber die neue Generation, die<br />

<strong>der</strong>zeit heranwächst, wird – schon aus<br />

Gründen ihres eigenen Wohls <strong>und</strong> eines<br />

neuen Verständnisses von Gerechtigkeit<br />

zwischen Jungen <strong>und</strong> Alten – mehr Raum<br />

für Freiheit <strong>und</strong> Eigenverantwortung for<strong>der</strong>n.<br />

Sie wird in den Zielen <strong>der</strong> ökonomisierten<br />

Gegenwart wie<strong>der</strong> Zwecke, aber<br />

nicht Sinngebung sehen, in Zusammenhängen<br />

denken <strong>und</strong> unter Kultur mehr verstehen<br />

als wirtschaftlich bedeutsame Standortvorteile.<br />

Wenn nicht schon früher: Mit <strong>der</strong><br />

neuen Generation wird es möglich sein,<br />

Subsidiarität <strong>und</strong> personale Solidarität wie<strong>der</strong><br />

vom Kopf auf die Füße zu stellen. Und<br />

es wird Freude machen.

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