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Bericht der Kommission »Familie und demographischer Wandel

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Auch sie erfor<strong>der</strong>n neue Antworten auf Fragen<br />

nach <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Familie im geschützten<br />

Freiheitsraum <strong>der</strong> Subsidiarität <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

personalen Solidarität, im Zusammenwirken<br />

mit den kleinen Lebenskreisen <strong>und</strong> den<br />

Kommunen. In diesem Zusammenhang werden<br />

sich weitreichende Verän<strong>der</strong>ungen von<br />

Lebensformen entwickeln. Sie als Ausdruck<br />

von Innovationen zu begreifen, in ihrer<br />

Vielfalt zu erfassen, zutreffend einzuordnen<br />

<strong>und</strong> als Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> familiären<br />

Lebensformen zu erkennen: Darin liegt eine<br />

<strong>der</strong> großen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> nächsten<br />

Jahrzehnte. Regierungen <strong>und</strong> Parlamente<br />

können die dafür notwendigen politischen<br />

Rahmenbedingungen nur formulieren,<br />

wenn Bedeutung <strong>und</strong> Tragweite <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungen als Aufträge einer Familienpolitik<br />

verstanden werden, die konkret auf<br />

<strong>der</strong> kommunalen Ebene angesiedelt sind<br />

<strong>und</strong> deshalb auch dort gestaltet werden<br />

müssen. Darin liegt die beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />

des Zusammenhanges von Familie <strong>und</strong><br />

Subsidiarität: die Stärkung <strong>der</strong> Familie, in<br />

ihrem Zusammenwirken <strong>und</strong> vernetzt mit<br />

kleinen Lebenskreisen <strong>und</strong> dem kommunalen<br />

Raum, geschützt durch Subsidiarität <strong>und</strong><br />

geprägt durch personale Solidarität.<br />

4.2 Die Zeit <strong>der</strong> Großeltern, Verwandten<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />

Was also geschieht in <strong>der</strong> Zwischenzeit, bis<br />

die Kin<strong>der</strong> herangewachsen sind <strong>und</strong> das<br />

Brot für ihre Eltern backen können? Welcher<br />

Solidarität können sich in dieser Zeit<br />

die Eltern <strong>und</strong> diejenigen anvertrauen, die<br />

keine Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Enkel haben? Welcher<br />

Solidarität können sie sich zugehörig fühlen?<br />

Welche Verantwortung können <strong>und</strong><br />

werden die dann aktiven Kin<strong>der</strong> für ihre<br />

Eltern übernehmen <strong>und</strong> wann werden sie<br />

sich überfor<strong>der</strong>t fühlen? Wie wird es mit<br />

<strong>der</strong> personalen Solidarität <strong>der</strong> Aktiven mit<br />

denen bestellt sein, die sich nicht auf den<br />

Beistand von Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Enkeln stützen<br />

können?<br />

Wie diese Fragen in den kommenden Jahren<br />

beantwortet werden <strong>und</strong> welche Qualität an<br />

Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Belastbarkeit den Antworten<br />

zuerkannt werden kann, wird über<br />

die Kultur unseres Landes <strong>und</strong> die Lebensqualität<br />

<strong>der</strong> heute Aktiven <strong>und</strong> <strong>der</strong> nachkommenden<br />

Generation entscheiden.<br />

Die heutige Rentnergeneration – die Älteren,<br />

die sich Senioren nennen, weil sie sich noch<br />

nicht alt fühlen –, praktisch gesprochen: die<br />

Eltern <strong>der</strong> Angehörigen <strong>der</strong> geburtenstarken<br />

Jahrgänge, werden allenfalls die ersten<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen erleben.<br />

Im späteren Rückblick wird man von ihnen<br />

sagen, sie konnten den Zenit des Rentnerwohlstandes<br />

erreichen, weil ihre Kin<strong>der</strong><br />

stark <strong>und</strong> zahlreich genug waren, sie zu tragen.<br />

Aber man wird auch feststellen müssen,<br />

dass sie es unterlassen haben, das<br />

Wohl ihrer Enkel mit in den Blick zu nehmen.<br />

Denn zu viele unter ihnen gingen <strong>und</strong><br />

gehen bis heute davon aus, <strong>der</strong> Sozialstaat<br />

sei auch in Zukunft stark genug, ihre<br />

Ansprüche an soziale Sicherung einzulösen<br />

<strong>und</strong> ihnen die Verantwortung für ihre<br />

Sicherheit im Alter auch in Zukunft abzunehmen.<br />

So verweisen die Antworten auf die Fragen<br />

<strong>der</strong> heute Aktiven mit <strong>der</strong> herrschenden<br />

Ansicht – wenn auch nicht länger aus Überzeugung<br />

– auf den Sozialstaat <strong>und</strong> das Versprechen<br />

<strong>der</strong> sozialen Sicherungssysteme,<br />

mit ihrem Eintritt in das Rentenalter für<br />

ihren Lebensunterhalt zu sorgen, durch die<br />

gesetzliche Krankenversicherung ihre<br />

ärztliche Versorgung zu sichern <strong>und</strong> sich<br />

durch die Pflegeversicherung an den Kosten<br />

ihrer Pflege zu beteiligen.<br />

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die<br />

Großeltern <strong>und</strong> die vielen kin<strong>der</strong>losen Tanten,<br />

Onkel <strong>und</strong> Singles werden sich auch in<br />

Zukunft auf den Sozialstaat verlassen können,<br />

wenn es um die dauerhafte Sicherung<br />

ihrer Gr<strong>und</strong>bedürfnisse geht. Er wird sie<br />

auch dann vor Not <strong>und</strong> Krankheit <strong>und</strong>

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