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Bericht der Kommission »Familie und demographischer Wandel

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62 63 III. Für eine neue Familienpolitik<br />

Abbildung 9: Altersspezifische Fruchtbarkeitsziffern 2005 in ausgewählten europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n<br />

altersspezifische Fruchtbarkeitsziffern<br />

kumulierte altersspezifische Fruchtbarkeitsziffern<br />

160<br />

Kin<strong>der</strong> pro 1.000 Frauen<br />

2,0<br />

Kin<strong>der</strong> pro Frau<br />

140<br />

1,8<br />

120<br />

1,6<br />

1,4<br />

100<br />

1,2<br />

80<br />

1,0<br />

60<br />

0,8<br />

40<br />

0,6<br />

0,4<br />

20<br />

0,2<br />

0<br />

0<br />

16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48<br />

Frauen im Alter von ... Jahren Frauen im Alter von ... Jahren<br />

Deutschland Frankreich Finnland Schweden<br />

Quelle: Eurostat, elektronischer Datenservice, Fruchtbarkeitsziffern nach Alter; eigene Darstellung<br />

des Elterngeldes für Kin<strong>der</strong> entscheiden.<br />

Die tatsächlichen Wirkungen auf die Geburtenentwicklung<br />

werden sich überhaupt erst<br />

dann feststellen lassen, wenn über einen<br />

Zeitraum von mehreren Jahren für die einzelnen<br />

Altersjahrgänge vergleichbare Daten<br />

zusammengestellt sind.<br />

Interessant im Zusammenhang unserer<br />

Argumentation scheint aber das Ergebnis zu<br />

sein, dass sich mehr Frauen über 30 Jahren<br />

für Kin<strong>der</strong> entscheiden. Alle europäischen<br />

Län<strong>der</strong> haben bis Anfang <strong>der</strong> 1970er Jahre<br />

einen erheblichen Geburtenrückgang verzeichnet,<br />

was auch als »zweite demographische<br />

Transformation« interpretiert wird<br />

(Lesthaeghe/Surkyn 2004). Danach entwickeln<br />

sich die Geburten in Europa unterschiedlich,<br />

wobei vor allem in den nordeuropäischen<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Frankreich Frauen<br />

zunehmend nach dem 30. bis 35. Lebensjahr<br />

Kin<strong>der</strong> bekommen.<br />

Schon in Graphik 8 waren die Altersjahrgänge<br />

<strong>der</strong> häufigsten Geburten in Deutschland<br />

abgebildet; die Kurve für Frankreich<br />

zeigt deutlich, dass sich Französinnen auch<br />

noch in höherem Lebensalter für Kin<strong>der</strong><br />

entscheiden. Wenn sich dies als stabiler<br />

Trend auch in Deutschland etablierte,<br />

könnte das zur Entzerrung <strong>der</strong> Lebensverläufe<br />

beitragen. Aber auch eine solche Entwicklung<br />

lässt sich frühestens in fünf o<strong>der</strong><br />

zehn Jahren empirisch beurteilen.<br />

Die heute schon sichtbare geringe Verschiebung<br />

beim Gebäralter führt zu <strong>der</strong> Frage, ob<br />

für diese neue Müttergeneration, die sich<br />

beruflich erfolgreich etabliert <strong>und</strong> möglicherweise<br />

schon Karriere gemacht hat, die<br />

gegenwärtigen Angebote an Unterstützung<br />

durch Kin<strong>der</strong>krippen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>gärten<br />

angemessen sind. Die steigenden Qualifikationserwartungen<br />

an pädagogische Fachkräfte<br />

im Vorschulbereich werden häufig<br />

damit begründet, dass die Kin<strong>der</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> größeren Heterogenität <strong>der</strong> Lebensformen<br />

<strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> des unterschiedlichen<br />

sozialen <strong>und</strong> ethnischen Hintergr<strong>und</strong>es<br />

heute ganz an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Erzieherinnen stellen als noch in den<br />

1970er <strong>und</strong> 1980er Jahren. Daher wird zu<br />

Recht eine bessere Qualifikation von Erzieherinnen<br />

gefor<strong>der</strong>t. Inzwischen gibt es eine<br />

Fülle von wichtigen Vorschlägen, wie durch<br />

die Einführung eines frühpädagogischen<br />

Studienganges eine bessere Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> pädagogischen Fachkräfte auf diese

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