Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...
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6. Nachweis von Effekten<br />
Im Zuge knapper werdender Mittel <strong>im</strong> Sozial- und Gesundheitsbereich erhält<br />
ein opt<strong>im</strong>ierter Ressourceneinsatz zunehmende Bedeutung. So entsteht <strong>für</strong><br />
die Modelleinrichtungen ein wachsender Druck, die Effekte ihrer Arbeit zu<br />
belegen. Ein methodisch korrekter Nachweis messbarer Ergebnisqualität ist<br />
jedoch aus verschiedenen Gründen nur schwer realisierbar. 27<br />
Dennoch ist es mit Hilfe eines kombinierten methodischen Verfahrens mög-<br />
lich, die Auswirkungen der Modellarbeit zu beleuchten. Dabei sind die zum<br />
Maßnahmebeginn gesteckten Zielsetzungen Maßstab einer Bewertung.<br />
Effekte auf Lebensqualität und Wohlbefinden der Patient/innen können ex-<br />
emplarisch anhand von Fallstudien nachgezeichnet und quasi „hochgerechnet“<br />
werden. Ökonomische Effekte lassen sich z.B. ausmachen, wenn man<br />
eine Veränderung der Aufnahmen <strong>im</strong> Krankenhaus feststellen kann. Und mit<br />
Hilfe von Leitfadengesprächen mit Krankenhausmitarbeiter/innen kann eruiert<br />
werden, wie sich die Modellarbeit auf den Stationen konkret auswirkt.<br />
Nach Abschluss der Modellphase zeichnen sich auf allen Zielebenen des<br />
Projektes (vgl. 2.1) deutliche Erfolge ab:<br />
• Durch die Arbeit des Konsiliar- und Liaisondienstes kann die Lebensqua-<br />
106<br />
lität gerontopsychiatrischer Patient/innen gesteigert werden. Dies<br />
wird vor allem durch eine frühzeitige Diagnostik, adäquate Behandlung,<br />
intensive Patientenbegleitung und Krisenintervention sowie eine sorgfäl-<br />
tigere Angehörigenbetreuung erreicht (vgl. 6.1).<br />
• Die gerontopsychiatrische Kompetenz be<strong>im</strong> Krankenhauspersonal<br />
konnte deutlich erhöht werden, was sich zum einen positiv auf die Ver-<br />
sorgungsqualität der Patient/innen auswirkt, zum anderen aber auch die<br />
Arbeitsbelastung der Mitarbeiter/innen reduziert (vgl. 6.2).<br />
27 Die Bildung von Kontrollgruppen ist gerade <strong>im</strong> gerontopsychiatrischen Bereich mit Problemen<br />
behaftet, werden die Ausprägungen der Erkrankungen doch von einer Reihe sehr individueller<br />
Einflussfaktoren <strong>im</strong> persönlichen und sozialen Umfeld best<strong>im</strong>mt. So kann z.B. eine<br />
häusliche Versorgung daran scheitern, dass die Pflegekraft des ambulanten Dienstes bei<br />
einem Demenzkranken biographische Assoziationen hervorruft, die zu einer Verweigerungshaltung<br />
führen. Es stellen sich zudem ethische Probleme, wenn in der Kontrollgruppe<br />
aus wissenschaftlichen Erwägungen heraus notwendige Leistungen ausbleiben. Schließlich<br />
sind die Beobachtungszeiträume <strong>im</strong> Rahmen des Modellprogramms in der Regel zu kurz,<br />
um langfristige Erfolgssicherung beobachten zu können.