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Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

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5.5.2 Summarische Beschreibung der Fallstudien<br />

Die Fallgruppe umfasst drei Frauen und zwei Männer. Es sind drei Personen<br />

mit Anpassungsstörungen vertreten, der dritthäufigsten Patientengruppe des<br />

Konsiliar- und Liaisondienstes. Dabei handelt es sich zwar auch um eine<br />

depressive Störung, diese hat aber einen konkreten Auslöser wie Angst oder<br />

Sorgen und ist <strong>im</strong> Vergleich zur veritablen Depression meist nicht so schwer<br />

ausgeprägt und klingt bei adäquater Behandlung schneller ab. Mit zwei Pati-<br />

enten soll die Vielfalt des betreuten Personenkreises verdeutlicht werden,<br />

wie be<strong>im</strong> Fallpatienten Herrn M. (5.5.1), der unter einer Wahnerkrankung<br />

leidet und Herrn R., der keine ausgeprägte psychische Erkrankung aufweist.<br />

Die jüngste Patientin der Fallgruppe ist erst 69 Jahre, der älteste ist 80 Jahre.<br />

Es handelt sich mit einem Altersdurchschnitt von 75 Jahren um die deut-<br />

lich jüngste Gruppe unter den Modellbeteiligten.<br />

Soziale Einbindung<br />

Mit Ausnahme von Herrn M., der noch verheiratet ist und sechs erwachsene<br />

Kinder hat, leben alle Patient/innen der Fallgruppe allein und sind sozial<br />

weitgehend isoliert. So hat der ledige Herr R. nur noch Kontakt zu einer<br />

Nichte, die ihn gegen Entgelt versorgt. Frau Y. ist geschieden, hat Konflikte<br />

zu den noch lebenden Verwandten und führt mit ihren sieben Katzen und<br />

ihrem Hund ein sehr zurückgezogenes Leben. Frau W. lebt seit Jahrzehnten<br />

allein, ihr Mann ist vor langer Zeit gestorben, das einzige Kind hat sie bereits<br />

<strong>im</strong> Säuglingsalter verloren. Sie hat keine näheren Angehörigen in der Um-<br />

gebung. Ein Cousin, der <strong>im</strong> Osten lebt, wollte sie eigentlich zu sich nehmen;<br />

bei einem „Probewohnen“ gab es aber gravierende Konflikte, so dass er von<br />

dem Angebot Abstand nahm. Während Frau S. <strong>im</strong> Krankenhaus ist, verstirbt<br />

ihr Ehemann an den Folgen seiner Alkoholsucht. Die Ehe hatte keine Kinder,<br />

zu ihren beiden Stiefkindern hat sie kein gutes Verhältnis, auch nicht zur<br />

eigenen Tochter aus erster Ehe, die be<strong>im</strong> Vater aufwuchs. Guter Kontakt<br />

besteht nur noch zur Schwägerin.<br />

Biographie/Persönlichkeit<br />

Über Herrn M., den Fallpatienten, liegen diesbezüglich wenig Informationen<br />

vor. Drei Personen waren früher in verantwortlicher Position tätig. Herr R.<br />

war selbstständiger Zulieferer in der Schmuckindustrie. Im Ruhestand be-<br />

schäftigte er sich weiter mit der Erfindung von Werkzeugen und kleinen Au-<br />

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