26.04.2013 Aufrufe

Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

schwunden, Frau O. braucht lediglich noch Unterstützung be<strong>im</strong> Gehen. Da<br />

die somatischen Befunde nicht auffällig sind und die Beschwerden eher auf<br />

psychogene Ursachen hinweisen, versucht das Modellteam Frau O. dazu zu<br />

bewegen, zur stationären psychiatrischen Betreuung einer Einweisung ins<br />

BKH zuzust<strong>im</strong>men. Mehrere ausführliche aufklärende Gespräche sind mit ihr<br />

und den Angehörigen nötig, bis die Vorbehalte und Ängste weitgehend aus-<br />

geräumt sind. Um sie psychisch zu stützen, begleitet die ihr bekannte Fach-<br />

krankenschwester des Modellteams die Patientin am Tag ihrer Überweisung<br />

ins BKH.<br />

Binnen kurzer Zeit geht es ihr dort besser, sie kann wieder ohne Unterstüt-<br />

zung gehen, hat kaum noch Gleichgewichtsstörungen und hat auf Grund<br />

dessen auch zu größerer Selbstsicherheit zurückgefunden. Die sozialen<br />

Kontakte zu ihren Mitpatienten und zum Personal empfindet sie als sehr<br />

befriedigend. Nach ihrem <strong>Aufenthalt</strong> wird die Betreuung durch die Gerontopsychiatrische<br />

Ambulanz fortgeführt.<br />

Bereits zum Zeitpunkt des ersten Hausbesuchs scheint Frau O. sich körper-<br />

lich und psychisch erholt zu haben. Sie zeigt nun eine ausgeglichene St<strong>im</strong>mungslage<br />

und wirkt hoffnungsvoll und zuversichtlich. Die Besuche durch<br />

die Gerontopsychiatrische Ambulanz sind nach eigener Aussage sehr wich-<br />

tig <strong>für</strong> sie. Ihre Trauerarbeit sieht sie als noch nicht ganz abgeschlossen und<br />

beschreibt eine zeitweise auftretende Grübelneigung. Die Patientin hat gro-<br />

ße Angst, dass ihre körperliche Symptomatik wieder auftreten könnte. Sozial<br />

ist Frau O. weiterhin gut eingebunden. Nachbarn und Freunde nehmen sie<br />

zum Kegeln, zum Kartenspielen und zu Frauentreffen mit. Alle häuslichen<br />

Aktivitäten außer Fensterputzen bewältigt sie ohne fremde Hilfe.<br />

Sechs Wochen später hat sich die Patientin körperlich und psychisch weiter<br />

stabilisiert. Sie wird mittlerweile alle vierzehn Tage von einer Fachkranken-<br />

schwester der Gerontopsychiatrischen Ambulanz besucht, die sie als eine<br />

wichtige Stütze erlebt, mit der sie ihre Probleme besprechen kann und die<br />

ihr Sicherheit gibt. Manchmal neigt sie noch zu emotionalen Einbrüchen,<br />

wenn sie z.B. das Grab ihres Sohnes besucht. Sie kann diese jedoch unter<br />

Nutzung ihrer familiären Kontakte und in stützenden Gesprächen mit der<br />

ambulanten Helferin bewältigen. Um ihre Sturzneigung und Gangunsicher-<br />

heiten zu kompensieren, wurde mittlerweile ein Rollator besorgt, den die<br />

Patientin <strong>für</strong> längere Strecken außerhalb der Wohnung nutzt. Die Fachkrankenschwester<br />

regt an, einmal wöchentlich Unterstützung durch einen Pfle-<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!