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Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

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diesen Versorgungsdefiziten kritisiert er, dass durch den Entlassungsdruck,<br />

der auf den Krankenhäusern lastet, zu schnell in Pflegehe<strong>im</strong>e verlegt werde.<br />

Um Eskalationen und Negativspiralen zu vermeiden, bedarf es professionel-<br />

ler Unterstützung, die insbesondere von speziellen (geronto-)psychiatrischen<br />

Fachdiensten geleistet werden kann. Herzog unterscheidet in seinen Leitlinien<br />

6 drei Organisationsformen dieser Dienste:<br />

Professionelle Unterstützungsformen:<br />

1. Konsiliarmodell<br />

2. Kontraktmodell<br />

3. Liaisonmodell<br />

Während <strong>im</strong> Konsiliarmodell der meist ärztliche Berater lediglich bedarfsweise<br />

<strong>für</strong> einzelne Patient/innen hinzugezogen wird, ist dies <strong>im</strong> Kontrakt-<br />

modell regelmäßig bei best<strong>im</strong>mten Patienten-, Diagnose- oder Problem-<br />

gruppen der Fall. Die weitestreichende Form wird als Liaisonmodell bezeichnet.<br />

Es umfasst die anfrageunabhängige, regelmäßige Präsenz des<br />

Konsiliars in einer Behandlungseinheit.<br />

Nach Diefenbacher und Reichwaldt sollte der Entwicklung von Liaisondiensten<br />

Vorrang eingeräumt werden, „da diese Form nicht nur Interventionsmo-<br />

dule auf Anforderung, z.B. bei Krisen oder vorzunehmender Diagnostik,<br />

bietet, sondern prinzipiell zu einer breit gefächerten Verbesserung der Frühdiagnostik,<br />

Behandlung, rechtzeitiger Krisenintervention und Fortbildung<br />

sowie Supervision führt“. 7 Dabei wird davon ausgegangen, dass sowohl<br />

Kosteneinsparungen erzielt als auch die Lebensqualität der Patient/innen<br />

erheblich gesteigert werden könnten. Die weiterführenden Aufgaben, die<br />

man den Liaisondiensten zuschreibt, werden wegen der ungeklärten Finan-<br />

zierung bislang kaum wahrgenommen. Dazu zählen u.a. eine gezieltere<br />

Identifizierung von Patient/innen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen<br />

und die Überbrückung von Schnittstellenproblemen z.B. zwischen Instanzen<br />

innerhalb und außerhalb des Krankenhauses.<br />

6 Vgl. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften<br />

(AWMF) (2000): www.uni-duesseldorf.de: 3.<br />

7 Diefenbacher, Albert; Winfried Reichwaldt (2001): 28.<br />

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