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Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

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hat sie aus Kostengründen und aus Unzufriedenheit mit der Qualität abbe-<br />

stellt. Kleinere Mahlzeiten kocht sie nun selbst.<br />

Frau Y. ist bedrückt, weil sie be<strong>für</strong>chtet, dass dem Antrag auf Pflegestufe 2<br />

auf Grund ihrer Selbstständigkeit nicht stattgegeben wird und macht sich<br />

nun große Sorgen wegen ihrer finanziellen Situation. Sie hat nur eine geringe<br />

Rente und ihr erspartes Vermögen ist fast aufgebraucht. Da sie nur in die<br />

Pflegestufe 1 eingruppiert ist, sei ein beträchtlicher Teil ihres Ersparten in<br />

die Finanzierung der pflegerischen Versorgung geflossen. Frau Y. hat nun<br />

Angst, dass sie die Betreuung durch den Pflegedienst nicht mehr finanzieren<br />

kann. Dabei ist nach Meinung des Modellteams eher zu erwarten, dass zu-<br />

künftig eine Erhöhung des Bedarfs an häuslichen Hilfeleistungen und pflegerischer<br />

Versorgung notwendig ist. Frau Y. erlebt weiterhin eine Intensivi e-<br />

rung ihrer Sozialkontakte, z.B. zu einem Mitglied des Katzenschutzbundes,<br />

zu einigen Nachbarn und zu der mittlerweile zur Freundin gewordenen Mitpatientin<br />

aus dem Krankenhaus. Frau Y. erfährt von vielen Seiten Unterstüt-<br />

zung und Hilfe und hat gelernt, diese vertrauensvoll anzunehmen.<br />

Sechs Monate nach ihrem ersten Krankenhausaufenthalt haben sich der<br />

körperliche und der psychische Zustand weiter stabilisiert. Frau Y. ist wie-<br />

derholt in guter St<strong>im</strong>mungslage, äußert sich zufrieden über ihre Lebenssitua-<br />

tion. Sie möchte die ihr verbleibende Zeit intensiv nutzen und äußert, keine<br />

Angst mehr vor dem Sterben zu haben. Ihr einziger Wunsch diesbezüglich<br />

sei es, zu Hause sterben zu dürfen. Mittlerweile ist der dritte Block der Che-<br />

motherapie abgeschlossen, Frau Y. beklagt einzig die daraus entstehende<br />

Gewichtszunahme, die in Zusammenhang mit medikamentös bedingtem<br />

vermehrtem Appetit stehen könnte. Ihre Hausärztin und ihr Onkologe sind<br />

sehr zufrieden mit dem Effekt der Chemotherapie. Die Patientin ist weiterhin<br />

um häusliche Selbstständigkeit bemüht, möchte diese nun auch weiter aus-<br />

bauen. So möchte sie z.B. lernen, wie sie ihren künstlichen Darmausgang<br />

selbst versorgen kann. Ihre finanzielle Lage ist etwas angespannt und sie<br />

macht sich Gedanken über mögliche Einsparungen. Weiterhin ist sie sehr<br />

dankbar <strong>für</strong> alle Hilfeleistungen.<br />

Frau Y. hat trotz ihrer schweren Erkrankung eine <strong>für</strong> sie zufrieden stellende<br />

Lebensqualität erreicht und bei Beibehaltung des Versorgungsniveaus ist<br />

auch perspektivisch eine beständige psychische Stabilität zu erwarten. Her-<br />

vorzuheben ist auch ihr wiedergewonnenes Vertrauen in ihre Mitmenschen,<br />

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