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Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

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demnach davon ausgehen, dass durch die Beratung des Konsiliar- und Liai-<br />

sondienstes Lücken in der ambulanten (nerven)ärztlichen Versorgung der<br />

Patient/innen geschlossen werden konnten.<br />

Nicht so erfolgreich ist die Kontinuität der Medikation zu beurteilen. In 90%<br />

der Fälle wird eine medikamentöse Empfehlung des Konsiliararztes mit auf<br />

den Weg gegeben. Be<strong>im</strong> ersten Hausbesuch nach sechs Wochen wurde<br />

festgestellt, dass diese Empfehlung bei einem Drittel der Modellpatient/innen<br />

aus unterschiedlichsten Gründen nicht umgesetzt wurde. So kommt es z.B.<br />

vor, dass <strong>im</strong> Krankenhaus verordnete Medikamente aufgebraucht werden,<br />

das Präparat dann aber vom Hausarzt oder vom Arzt einer stationären Re-<br />

habilitationseinrichtung aus Budget- bzw. Kostenerwägungen abgesetzt<br />

wird. Teilweise setzen die Patient/innen selbst ihre Medikamente ab, weil sie<br />

sich besser fühlen oder wegen bestehender oder vermuteter Nebenwirkun-<br />

gen. Ausschlaggebend kann auch sein, dass man <strong>im</strong> Krankenhaus vergessen<br />

hat, die psychiatrische Medikamentenverordnung <strong>im</strong> Entlassungsbrief<br />

aufzuführen.<br />

Pflegehe<strong>im</strong>übersiedlungen und Krankenhausaufenthalte<br />

Nach dem Krankenhausaufenthalt kehren alle Modellpatient/innen zunächst<br />

in die gewohnte Umgebung zurück, wobei eine Patientin <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong> lebt<br />

und zwei Schwestern innerhalb ihres Hauses die beiden Wohnungen zusammenlegen.<br />

Ein halbes Jahr nach der Entlassung leben <strong>im</strong>mer noch<br />

neunzehn von 25 Personen in der eigenen Häuslichkeit, bei fünf Patient/in-<br />

nen war die Übersiedlung in ein Pflegehe<strong>im</strong> notwendig geworden (20%). Die<br />

mehrheitliche Absicherung der häuslichen Versorgung ist als Erfolg zu be-<br />

werten, führt man sich vor Augen, dass man sich gerade die „schwierigen“<br />

Patient/innen als Fallbeispiele ausgewählt hat, die ohne Unterstützung durch<br />

den Konsiliar- und Liaisondienst wohl stark von einem Wechsel in Pflege-<br />

he<strong>im</strong>e bedroht gewesen wären. Bei den fünf Patient/innen konnten die er-<br />

forderlichen Umzüge gründlich vorbereitet und die Rahmenbedingungen mit<br />

den Einrichtungen so abgest<strong>im</strong>mt werden, dass sie sich in aller Regel nach<br />

einer Phase der Eingewöhnung durchaus wohl fühlten und von den Vorteilen<br />

der He<strong>im</strong>unterbringung profitieren konnten.<br />

Sechs Wochen nach der Entlassung sind insgesamt sechs Personen erneut<br />

in stationärer Behandlung gewesen. Zwei mussten wegen ihrer schweren<br />

Depression vorübergehend ins BKH. Drei weitere wurden auf Grund körper-<br />

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