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Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

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von ihr dringend gewünschte Rückkehr in die eigenen vier Wände zu ge-<br />

währleisten.<br />

Bei Frau U. und bei Frau C. behindern schwere körperliche Erkrankungen,<br />

verbunden mit Schmerzen, zunächst eine psychische Regeneration. So wird<br />

Frau U. mit ihren therapieresistenten Rückenschmerzen <strong>im</strong> Krankenhaus mit<br />

der Hypothese konfrontiert, sie habe möglicherweise einen Tumor der<br />

Bauchspeicheldrüse. Um Genaues zu sagen, müsse man operieren, was die<br />

Patientin jedoch ablehnt. Frau U., die sich zudem sehr um ihren drogenabhängigen<br />

Sohn sorgt, erfährt durch die Gespräche mit den Modellbeteiligten<br />

eine Entlastung und emotionale Unterstützung. Sie will sich bezüglich der<br />

Operation mit ihrem Hausarzt beraten, sie glaubt nicht an eine Krebserkrankung.<br />

Am Ende des Krankenhausaufenthaltes wird sie mit deutlich verringer-<br />

ter Schmerzwahrnehmung entlassen und hat zudem neuen Lebensmut ent-<br />

wickelt.<br />

Bei Frau C. tritt die Depression nach einer Zehenamputation und massiven<br />

Schmerzen auf. <strong>Der</strong> Konsiliar- und Liaisondienst begleitet die Patientin<br />

durch insgesamt sechs Operationen mit weiteren Amputationen, Hauttransplantationen<br />

und Bypassverlängerung. Die Patientin ist anlässlich der Ope-<br />

rationen <strong>im</strong>mer sehr verunsichert. Das Modellteam versucht durch das Ein-<br />

holen und Erläutern von Informationen Vertrauen zu schaffen und ihr in Zeiten<br />

emotionaler Einbrüche beizustehen. Zusätzlich erhält sie kognitive The-<br />

rapie, weil sie diese sichtlich entspannt und schwingungsfähiger macht.<br />

Erfolg der Interventionen<br />

Maßstab des Erfolges ist auch in der Fallgruppe der depressiven Pati-<br />

ent/innen vor allem die subjektiv empfundene Lebensqualität der Betreuten.<br />

Die Beratung des Personals und der Angehörigen sind <strong>im</strong> Einzelfall zwar<br />

notwendig (vgl. z.B. Frau B.), spielen aber keine so gewichtige Rolle, wie<br />

das in der Gruppe der Demenzkranken der Fall ist. Finanzielle Einsparungen<br />

ergeben sich nicht nur durch Vermeidung unnötiger He<strong>im</strong>unterbringungen,<br />

sondern auch dadurch, dass die psychische Erkrankung mit ihren somati-<br />

schen Auswirkungen fundiert abgeklärt wird und Wiedereinweisungen we-<br />

gen unklarer Befunde reduziert, wenn auch nicht ganz verhindert werden<br />

können.<br />

Insgesamt kann festgestellt werden, dass alle depressiven Patient/innen von<br />

der Arbeit des Konsiliar- und Liaisondienstes enorm profitiert haben. Dabei<br />

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