Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...
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tes <strong>im</strong> Klinikum ist sie gut führbar, kooperativ, zeigt keine Weglauftendenzen<br />
mehr und n<strong>im</strong>mt regelmäßig an der durch den Liaisondienst angebotenen<br />
Demenzgruppe teil.<br />
Wieder <strong>im</strong> He<strong>im</strong> bleibt die eingeschränkte Sehfähigkeit der Patientin weiter<br />
ein Problem. Zwischenzeitlich wurde als Ursache ihrer Visusminderung ein<br />
Glaukom identifiziert, so dass keine Aussicht auf Verbesserung der Sehkraft<br />
durch technische Hilfsmittel besteht. Weil bei Frau J. keine depressive und<br />
auch keine wahnhafte Symptomatik mehr erkennbar sind, wird in Absprache<br />
mit dem behandelnden Arzt der Gerontopsychiatrischen Ambulanz sowohl<br />
die Dosis des sedierenden Antidepressivums als auch des Neuroleptikums<br />
halbiert. Umgangsschwierigkeiten gibt es laut Pflegehe<strong>im</strong>personal keine.<br />
Zum Zeitpunkt des ersten Hausbesuches wirkt Frau J. etwas bedrückt, da<br />
sie ihren Zustand noch realisiert und unter ihrer Pflegebedürftigkeit leidet.<br />
<strong>Der</strong> Betreuer hat die Eigentumswohnung der Patientin zwar noch nicht aufgelöst,<br />
sie möchte aber nicht in ihr altes Zuhause zurück. Mit ihrem Betreuer<br />
ist Frau J. sehr zufrieden, sowohl er als auch das Pflegepersonal sind sehr<br />
um ihr Wohlergehen bemüht. Inzwischen hat sie auch vorläufig die Pflegestufe<br />
1 erhalten.<br />
Sechs Wochen später, zum Zeitpunkt des zweiten Hausbesuchs, hat sich<br />
Frau J. laut Pflegepersonal gut eingelebt, sie n<strong>im</strong>mt sehr gerne an den Seniorennachmittagen<br />
<strong>im</strong> Gemeindehaus sowie an den gemeinschaftlichen<br />
Veranstaltungen <strong>im</strong> He<strong>im</strong> teil. Im Kontakt ist sie freundlich und zugänglich,<br />
zeigt sich auch dankbar <strong>für</strong> die geleistete Hilfe und Unterstützung. Sie sei<br />
aktiv und recht viel in Bewegung, was ihr sichtlich wohl tue, und esse mit<br />
gutem Appetit. Frau J. erhält regelmäßig Besuche, die sie sehr genießt, ihr<br />
Betreuer oder dessen Frau und eine gut bekannte ehemalige Nachbarin<br />
kommen wöchentlich vorbei. Mit ihrem Betreuer macht sie oft kleinere Aus-<br />
flüge und Spaziergänge in der freien Natur, die der nach eigener Aussage<br />
naturverbundenen Frau viel Freude machen. Ihr allgemeiner körperlicher<br />
Zustand ist nach wie vor gut, allerdings leidet die Patientin seit kurzem an<br />
Beinödemen, die ihr ab und zu starke Schmerzen bereiten, und die nun mit<br />
Kompressionsstrümpfen und -binden behandelt werden. Nach eigenem Bekunden<br />
fühlt sie sich <strong>im</strong> He<strong>im</strong> sehr wohl und gut versorgt. Sie erkennt ihre<br />
kognitiven Defizite noch <strong>im</strong>mer, benennt aber ihre Sehkraftverschlechterung<br />
als größte Beeinträchtigung.<br />
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